Mehr Wohnraum rund um den Münsterplatz?
MedienmitteilungRegierungsrat
Beantwortung Anzug Dennis L. Rhein FDP -- Der Regierungsrat prüft immer wieder ob Liegenschaften in denen Verwaltungsstellen untergebracht sind in Wohnraum umgewandelt werden könnten. Die Ausgliederung von Verwaltungsabteilungen oder Schulen vom Münsterplatz ins Bahnhofgebiet (EuroVille) ist dafür jedoch keine taugliche Lösung.
Die Umwandlung von Räumlichkeiten, die von der kantonalen Verwaltung genutzt werden, in Wohnraum bleibt nach wie vor prioritätes Ziel des Regierungsrates. Er prüft in jedem Einzelfall, ob sich derzeit zweckentfremdete Liegenschaften für die Rückwandlung in Wohnungen eignen. Entsprechende Untersuchungen haben ergeben, dass der Umbau in Wohnliegenschaften oft derart teuer ist, dass die daraus resultierenden Mieten auch von besser situierten Interessentinnen und Interessenten nicht ohne weiteres akzeptiert werden.
In zahlreichen Liegenschaften am Münsterplatz und in dessen näheren Umgebung sind heute Verwaltungsstellen, Universitätsinstitute oder Schulen untergebracht. Zur Zeit laufen Studien für die Rückwandlung weiterer neun Liegenschaften im entsprechenden Gebiet.
Pilotstudien zu andern Objekten haben allerdings auch zu ernüchternden Ergebnissen geführt. So ergaben sich für die Umwandlung der Liegenschaft Münsterplatz 10-12 beispielsweise Mietpreise von mehr als 360 Franken pro m2 und Jahr ergeben; das bedeutet, dass beispielsweise für eine Maisonettewohnung mit drei Zimmern in den oberen Geschossen, ohne Lift und ohne Balkon, mit einer Monatsmiete von 3’300 bis 3’500 Franken zu rechnen wäre. Ein privater Investor könnte die Wohnungen nur zu einem annehmbaren Preis anbieten, wenn der Kanton grosse Konzessionen bei der Festlegung der Baurechtszinsen oder des Verkaufspreises einginge, was nicht den regierungsrätlichen Zielsetzungen entspricht.
Die Verlegung von Schulen vom Münsterplatz in das neue Dienstleistungszentrum EuroVille am Bahnhof würde den Zielsetzungen für dieses Gebiet nicht entsprechen. Mit EuroVille sollen nämlich vor allem der Bahnhof als Arbeits- und Wohnbereich aktiviert werden. Durch die Bereitstellung von Büro- und Gewerbeflächen sollen neue Arbeitsplätze in bester Erreichbarkeit des öffentlichen Verkehrs geschaffen werden. Gleichzeitig sollen damit Wohnquartiere vor dem "Bürodruck" und entsprechendem Motorfahrzeugverkehr bewahrt werden. Besser in Frage kommt die Unterbringung von Instituten der Erwachsenenbildung, z.B. der Universität oder von Fachhochschulen. Derzeit wird deshalb untersucht, ob die Höhere Wirtschafts- und Verwaltungsschule (HWV) ins EuroVille umsiedeln kann.