Neue Wegverbindung mit Deutschland in den Langen Erlen
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Regierungsrat schlägt dem Grossen Rat vor einen Kredit in der Höhe von 375’000 Franken für das Erstellen einer teilweise neuen Fusswegverbindung von den Langen Erlen über das deutsche Mattfeld bis nach Weil am Rhein zu genehmigen. Das Projekt wird im Rahmen des INTERREG-Programms durchgeführt.
Das gemeinsam mit der Stadt Weil am Rhein geplante und durchzuführende Projekt ist eine funktionale und räumliche Annäherung der beiden Nachbarstädte. Der neue Weg nach Weil beginnt bei der Tramschlaufe Eglisee. Grundsätzlich werden auf Schweizer Boden bestehende Wege genutzt und der Eiserne Steg dient der Überquerung der Wiese. Diese Wege sollen durch verschiedene attraktivitätssteigernde Massnahmen ergänzt und aufgewertet werden, sodass sie als grenzüberschreitende Verbindung lesbar sind. Als wichtige Massnahmen sind eine gestalterische Auszeichnung des Zuganges bei der Tramschlaufe (als Pendant zum neuerstellten Zugang Mattfeld auf der deutschen Seite), das Freistellen des architektonisch interessanten IWB-Gebäudes, die Neugestaltung der Situation am Riehenteich, die Sanierung des alten Zollhäuschens und ein neuer Grenzübergang vorgesehen. Diese Massnahmen sollen mithelfen, die Besonderheiten dieser Orte spürbar zu machen und die Geschichte weiterzuschreiben.
Das Wegprojekt Lange Erlen-Mattfeld wird im Rahmen des INTERREG II-Programmes "Oberrhein Mitte-Süd" realisiert. Die Kosten zulasten des Kantons Basel-Stadt betragen 375’000 Franken; ein Kredit von 2 Millionen Deutsche Mark zur Erstellung des Weges auf deutscher Seite ist bereits genehmigt worden. Die EU beteiligt sich am Projekt mit einem maximalen Kostenbeitrag von 500’000 Ecu. Die Höhe der Bundesbeteiligung kann noch nicht beziffert werden.
Der Landschaftsraum Wiese ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Basler Bevölkerung. Als öffentlicher Freiraum zeichnet er sich durch Zugänglichkeit und Multifunktionalität aus, der verschiedene Freizeit- und Erholungsnutzungen zulässt. Er ist Lebensraum für Menschen, Pflanzen und Tier, spiegelt das Kulturverständnis wider und erfüllt eine Vielzahl sozialer Funktionen. Die Lange Erlen ist mit ihrer Fülle von Freizeitangeboten schon heute sehr intensiv genutzt: das Mattfeld hingegen ist isoliert und wenig bekannt. Es fehlen die Sichtbezüge, eine attraktive Wegführung und ein offizieller, grosszügiger Grenzübergang, der die beiden Orte verbindet. Sowohl naturkundliche und erdgeschichtliche Gegebenheiten als auch kulturhistorische und industriegeschichtliche Dokumente (Brücken, Eisenbahndämme, offengelassene Kiesgruben, Wuhrgräben und Stellfallen, Stauwehr Schliesse, Versickerungsanlagen in den Langen Erlen und Riehenteich als Energieträger für die ehemaligen Mühlen im Kleinbasel) geben diesem Ort die inhaltliche Einmaligkeit.
Der neue Weg von Basel nach Weil soll bis zur Eröffnung der deutschen Landesgartenschau in Weil am Rhein 1999 fertiggestellt sein. Er wird künftig das durch die Landesgartenschau entstehende erweiterte Naherholungsgebiet erschliessen. Damit erhält das gesamte Naherholungsgebiet mehr Raum und seine Attraktivität kann erhöht werden.
Als Ergänzung zum Projekt sind entlang dem neuen Weg Kunstinstallationen vorgesehen. Die Kunstobjekte sollen sich in das Landschaftsbild und die naturräumlichen Gegebenheiten einfügen. Sie sollen in einem überregionalen Wettbewerb eruiert und mit privaten Mitteln realisiert werden.