Opferhilfe für Kinder: Die beiden Basel wollen gemeinsam eine Opferhilfestelle für Kinder und Jugendliche errichten
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Basler Regierungsrat will zusammen mit dem Kanton Basel-Landschaft den Verein Triangel mit dem Betrieb der Beratungsstelle beauftragen. Beraten werden sollen Kinder und Jugendliche welche Opfer von Gewalttaten im Sinne des Opferhilfegesetzes des Bundes geworden sind.
Vor allem die Anzahl bekanntwerdender Fälle von Verletzungen der sexuellen Integrität von Kindern und Jugendlichen erfordert nach Ansicht des Regierungsrates die Errichtung einer spezialisierten Beratungsstelle. Diese muss in der Lage sein, die zeitaufwendige Beratung und Begleitung von Kindern als Opfer von Gewalttaten zu gewährleisten. Die Hilfe soll unmittelbar einsetzen. Sie soll aber auch dazu beitragen, Spätfolgen und damit Spätfolgekosten zu vermeiden. Die Hilfe für Kinder und Jugendliche ist notwendig und dringend, so dass der Regierungsrat trotz prekärer Finanzlage und soeben in Vernehmlassung gesandten Sparprogramms dem Grossen Rat die Vorlage zur Subventionierung der neuen Beratungsstelle mit rund 60'000 Franken pro Jahr und pro Kanton (inkl. sogenannter Drittkosten wie Arzt-, Anwalts- oder Verfahrenskosten) unterbreitet.
Stimmt der Grosse Rat dem entsprechenden Nachtragskredit zu, so kann der Betrieb der mit nur 90 Stellenprozenten dotierten Beratungsstelle am 1. Juli 1997 unter der Trägerschaft des Trägerinnenvereins des Vereins Nottelefon und Triangel beider Basel und zunächst auch an deren Domizil am Pfluggässlein aufgenommen werden. Wegen Platzmangels ist jedoch ein Umzug beider Beratungsstellen an einen geeigneteren Ort vorgesehen. Mindestens einmal pro Woche will der Verein Triangel zudem versuchsweise seine Hilfe an einem noch zu bestimmenden Ort im Kanton Basel-Landschaft anbieten.
Mit der Beratung von Gewaltopfern gemäss Opferhilfegesetz waren bisher die Opferhilfe beider Basel unter der Trägerschaft des Vereins Tele-Hilfe Basel und im Bereich Gewalt gegen Frauen die Beratungsstelle Nottelefon betraut. Durch die zusätzliche Beratungsstelle erfährt das Konzept der staatlichen Opferhilfe eine bedeutende Ergänzung.