Am 29. Juni 1994 bewilligte der Grosse Rat für die Jahre 1998 bis 2000 eine Grundsubvention von 12,8 Millionen Franken jährlich. Die Auszahlung ist an die Bedingung geknüpft, dass der Regierungsrat dem Grossen Rat bis Ende Juni 1997 über das neue Orchesterkonzept ab dem Jahr 2001 berichtet. Dabei ging der Grosse Rat von einem Zwei-Orchester-Modell aus, mit der Möglichkeit einer Zusammenlegung ab 2001.

In seinem Bericht stellt der Regierungsrat nun fest, dass das Anfang 1994 vorgesehene Zwei-Orchester-Modell aufgrund neuerer Entwicklungen und Umstände nicht realisierbar ist. Vor allem zu berücksichtigen ist der Umstand, dass das Theater Basel und die Allgemeine Musikgesellschaft (AMG) weit weniger Orchesterdienste beanspruchen, als damals angenommen. Ferner zieht sich das Schweizer Radio DRS nicht erst im Jahre 2001 aus seinen vertraglichen Verpflichtungen zurück, sondern schon Mitte 1997.

Im übrigen hat ein allgemeiner Besucherschwund die Chöre und traditionellen Konzertveranstalter zu Einschränkungen im Angebot veranlasst, was zur Reduktion von Orchesterdiensten führte. Insgesamt ist von lediglich ca. 420 Orchesterdiensten ab Saison 1997/98 auszugehen statt der damals angenommenen 640.

Der Stiftungsrat der Stiftung Basler Orchester hat deshalb nach eingehenden Abklärungen bereits Ende 1996 beschlossen, schon ab der kommenden Spielzeit 1997/98 nur noch ein Orchester mit 110 Musikerinnen und Musikern sowie drei Orchesterwarten zu bilden. Die bisher 154,25 Stellen umfassenden zwei Orchester sind bzw. werden vor allem über die Nichtverlängerung von Zeitverträgen und von vorzeitigen Pensionierungen reduziert. Kündigungen werden keine ausgesprochen. Ein Sozialplan ist zwischen den Sozialpartnern ausgehandelt worden.

Die Arbeitsgruppe der Stiftung Basler Orchester, welche die künftige Struktur und Trägerschaft des neuen Orchesters entwickelt, strebt die Gründung einer Konzertgesellschaft durch die wichtigsten Konzertveranstalter und die Stiftung Basler Orchester als Orchesterträgerin an.