Basel will Erdwärme nutzen
MedienmitteilungRegierungsrat
Die Industriellen Werke Basel (IWB) wollen in der Region Basel eine Sondierbohrung für die Nutzung von Erdwärme durchführen. Der Regierungsrat beantragt jetzt dem Grossen Rat einen Beitrag von einer Million Franken an die Gesamtkosten zu bewilligen.
Eine Studie des Bundes zeigt, dass die Region Basel sehr geeignet ist für die Nutzung von Wärme aus tiefliegenden Gesteinsschichten. Das hiesige Fernwärmenetz bietet zudem eine ideale Voraussetzung für die Verwertung der anfallenden Heizenergie. Um diese prinzipielle Eignung näher zu erkunden, wollen die IWB im Kanton Basel-Stadt eine Sondierbohrung durchführen.
Die bisherigen Untersuchungen finanzierte der Bund und der Verband der Schweizerischen Elektrizitätswerke (VSE), die das Projekt auch weiterhin unterstützen. Der Regierungsrat beantragt jetzt dem Grossen Rat, einen Kredit in der Höhe von einer Million Franken zulasten des Anlagekapitals der IWB (Rechnungskreis Fernwärme) zu genehmigen. Stimmt der Grosse Rat diesem Kredit zu, will der Regierungsrat die Sondierbohrung zusätzlich mit einem Förderbeitrag von 500'000 Franken aus den Mitteln des Strompreiszuschlages unterstützen.
Das der Sondierbohrung zugrundeliegende Projekt "Deep Heat Mining" wurde 1996 vom Bund lanciert mit dem Ziel, eine Pilotanlage zur Nutzung der Erdwärme aus tiefliegenden Gesteinsschichten zu realisieren. Mit dem sogenannten "Hot-Dry-Rock"-Verfahren wird das heisse Gestein im Erdinnern genutzt, um hinabgepumptes Wasser zu erwärmen. Das erhitzte Wasser kann anschliessend in Form von Wasserdampf zur Strom- und Wärmeproduktion eingesetzt werden. In einem geschlossenen Kreislauf wird es danach wiederum in das heisse Gestein gepresst.
Im Rahmen der Vorabklärungen ist eine zwei Kilometer tiefe Sondierbohrung geplant. Ein möglicher Standort für diese Sondierbohrung ist das Werkgelände der IWB in den Langen Erlen. Die Bohrung könnte im Frühjahr 1999 ausgeführt werden; die näheren Untersuchungen wären bis Ende desselben Jahres abgeschlossen.
Mit der Förderung dieses zukunftsweisenden Projektes erhält Basel die Möglichkeit, ein weiteres Zeichen für eine nachhaltige Energiezukunft zu setzen, das wie das Tiefen-Geothermie-Projekt in Riehen auch international Beachtung finden wird.