Seit einigen Jahren besteht die Arbeitsgruppe "Verwahrlosungsgefahr bei Basler Schülerinnen und Schülern", in welcher Schulärztlicher Dienst, Schulen, Abteilung Kindes- und Jugendschutz der Vormundschaftsbehörde, Schulpsychologischer Dienst, Ressort Dienste des Erziehungsdepartementes, Jugendanwaltschaft sowie Kinder- und Jugendpsychiatrische Universitätspoliklinik vertreten sind. Die Arbeitsgruppe hat sich bisher schwerpunktmässig mit den Helferinstitutionen auseinandergesetzt und das Gefährdungsschema mit Erläuterungen entwickelt, das im Basler Schulblatt veröffentlicht wurde; es zeigt Wege auf, die bei Erkennung von Gefährdungen von Schülerinnen und Schülern zu gehen sind. In Fortbildungsveranstaltungen ist wiederholt auf das Thema "Gefährdungsmeldungen" hingewiesen worden, was zur Sensibilisierung der Lehrkräfte beigetragen hat.

In der Praxis wird allerdings eher zu lange mit der Gefährdungsmeldung zugewartet. Dies zieht nicht selten einen Schulausschluss und Fremdplazierung nach sich, was bei frühzeitiger Meldung eventuell verhindert werden könnte. Auch die Jugendhilfe wird häufig zu spät eingeschaltet, nämlich erst dann, wenn Probleme eskalieren und sich Kinderschutzmassnahmen aufdrängen. Die zentrale Ausgestaltung dieser Dienste dient auch nicht der raschen Erfassung von Problemfällen.

Verschiedene Amtsstellen, die im Jugend- und Sozialbereich tätig sind, haben gemeinsam ein zweijähriges Pilotprojekt "Schulsozialarbeit" entwickelt, das seit September 1997 läuft. Das Pilotprojekt dient dezentral der Prävention vor Ort und trägt der Früherkennung und Behandlung von Gefährdungen und Verhaltensproblemen in Zusammenarbeit mit den Schulhausvorstehern und dem Schulpsychologischen Dienst Rechnung.