Diverse Subventionen im Kulturbereich werden erneuert
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Regierungsrat hat der Erneuerung von 5 Subventionsverträgen im Kulturbereich für die Jahre 1999 bis 2003 zugestimmt. Dem Grossen Rat beantragt er einen jährlichen Kredit von 908'000 Franken für die Kulturwerkstatt Kaserne und von 90'500 Franken für die Knabenmusik Basel. Direkt in Budget eingestellt werden jährlich 25'000 Franken für die Freunde alter Musik in Basel 45'000 Franken für die Internationale Gesellschaft für Neue Musik und 50'000 Franken für das Collegium Musicum Basel.
Kulturwerkstatt Kaserne
Die Kulturwerkstatt Kaserne nimmt kulturpolitisch wichtige Aufgaben wie die Kulturvermittlung und Kulturproduktion wahr und steht Kulturschaffenden, Besucherinnen und Besuchern als Ort für Jugendkultur, als Dienstleistungsbetrieb und als Begegnungszentrum offen. Im Spannungsfeld von etablierten Betrieben und freier Szene übernimmt die Kulturwerkstatt Kaserne eine doppelte Aufgabe: Einerseits dient sie als Schaufenster der internationalen freien Szene mit erstklassigen Theater-, Tanz- und Musikveranstaltungen, und andererseits als Plattform für Projekte aus der lokalen freien Szene. Für grosse internationale Gastspiele ist die Kulturwerkstatt Kaserne in Basel bevorzugter und oft einzig möglicher Spielort, zumal auch das Theater Basel nur noch über ein beschränktes Budget für Gastspiele verfügt.
Seit 1994 sind in einem 10-monatigen Spielbetrieb jährlich zwischen 121 und 153 Veranstaltungen über die Bühne gegangen. Bei dieser je nach Saisonangeboten leicht schwankenden Veranstaltungszahl ist die durchschnittliche Besucherzahl pro Veranstaltung stetig gestiegen, von durchschnittlich 106 Besucherinnen und Besuchern auf 163 in der letzten Saison. Insgesamt wurden in letzten Saison gut 24'000 Eintritte gezählt. Die Zahl von 140 Veranstaltungen pro Jahr dürfte für die Kulturwerkstatt von den personellen und technischen Ressourcen her eine obere Grenze darstellen.
Die Gesamtkosten der Kulturwerkstatt Kaserne betragen rund 2,7 Millionen Franken pro Jahr (Personal- und Sachkosten). Der Jahresbeitrag des Kantons soll für die kommenden fünf Jahre wie bisher auf 894'000 Franken festgelegt werden. Hinzu kommt als Sachleistung im Werte von 14'000 Franken pro Jahr die Überlassung der Räume auf dem Kasernenareal.
Knabenmusik Basel
Die Knabenmusik Basel wurde vor über 150 Jahren gegründet. Sie verfolgt das Ziel, die ihr anvertrauten Kinder und Jugendlichen (7. bis 20. Altersjahr) unter professioneller Schulung in Harmoniemusik (alle Blas- und Perkussionsinstrumente) auszubilden. Angeboten werden Grundkurse, Einzelunterricht, Zusammenspiel im Kleinverband (Ensembles), Konzertkorps, Tambourenunterricht. Derzeit werden 220 Knaben und Mädchen unterrichtet.
Die Knabenmusik wird von einem 13-köpfigen, ehrenamtlich tätigen Vorstand geführt. Die erwirtschafteten Leistungen und Zuwendungen Dritter machten in den vergangenen Jahren rund 75 Prozent der Einnahmen aus. Damit kann fast die Gesamtheit der Personalkosten gedeckt werden. Um den weiteren Betrieb der Knabenmusik sicherstellen zu können, soll in den kommenden Jahren (wie bisher) ein Jahresbeitrag von 90'500 Franken gewährt werden.
Verein Freunde alter Musik in Basel
Die Freunde alter Musik in Basel (FAMB) sind ein Konzertverein, der in Basel seit fast 60 Jahren auf höchstem Niveau die Alte Musik vertritt. Der Verein FAMB wurde ins Leben gerufen, um die 1933 von Paul Sacher mitbegründete Schola Cantorum Basiliensis in ihren Belangen für die Alte Musik zu unterstützen. Der Verein hat eine starke Tradition in der Präsentation unbekannter Werke und lädt bedeutende Ensembles aus aller Welt nach Basel ein. Das Repertoire reicht vom Mittelalter bis ins frühe 19. Jahrhundert. Mit jährlich vier Abonnementskonzerten und einem oder mehreren Zusatzkonzerten nimmt der Verein FAMB eine wichtige und überaus charakteristische Aufgabe im Basler Konzertleben wahr.
Das Gesamtbudget beträgt knapp 100'000 Franken, die Eigenfinanzierung liegt bei rund 75 Prozent. Die bisherige Subvention von jährlich 25'000 Franken soll weitergeführt werden.
Internationale Gesellschaft für Neue Musik (IGNM)
Die Ortsgruppe Basel der IGNM wurde 1927 gegründet. Sie ist eine Sektion der schweizerischen Gesellschaft für Neue Musik, wobei die Landesorganisationen weltweit zu einem Dachverband zusammengeschlossen sind. Die IGNM hat sich in Basel als einzige Institution ausschliesslich dem Ziel gewidmet, zeitgenössische Musik kontinuierlich zu fördern und zu verbreiten.
Das Gesamtbudget beträgt in der Regel gegen 100'000 Franken der Eigenfinanzierungsgrad rund 40 Prozent. Für die IGNM soll der bisherige Jahresbeitrag von 45'000 Franken weitergeführt werden. Der Kanton Basel-Landschaft leistet einen weiteren Beitrag von 20'000 Franken pro Jahr.
Collegium Musicum Basel (CMB)
Das CMB besteht seit 1951 und führt seit über 40 Jahren einen Konzertzyklus von sechs Abonnementskonzerten pro Jahr durch. Seit fünf Jahren ist auch ein Konzert mit Preisträgern internationaler Musikwettbewerbe eingeschlossen.
Für die Konzerte setzt das CMB sein eigenes Orchester ein, das aus rund 40 dienstvertraglich verpflichteten Musikerinnen und Musikern besteht und je nach Bedarf einer Aufführung mit Zuzügerinnen und Zuzügern erweitert wird. Für je ein Konzert pro Saison wird der eigene Chor des CMB, gemeinsam mit dem Oratorienchor Baselland, zugezogen. Ebenfalls für jeweils ein Konzert konnte bis anhin das Basler Sinfonieorchester eingesetzt werden; allerdings dürften die Einschränkungen beim Sinfonieorchester diese Dienstleistung wohl nicht mehr ermöglichen.
Das Gesamtbudget beträgt rund 500'000 pro Jahr, der Eigenfinanzierungsgrad rund 75 Prozent. Dem CMB soll der bisherige Jahresbeitrag von 50'000 Franken weiterhin gewährt werden. Der Kanton Basel-Landschaft leistet seinerseits einen Beitrag von 50'000 Franken pro Jahr.