Erneuerung der Informatik am Kantonsspital
MedienmitteilungRegierungsrat
Am Kantonsspital Basel stehen in den kommenden Jahren gewichtige Erneuerungen im Bereich Informatik an: Zwischen 1998 und 2000 sind der erste Realisierungsschritt für ein neues Spital-Informationssystems SIS sowie die Erneuerung des Netzwerkes geplant. Der Regierungsrat hat die entsprechende Kreditvorlage in Höhe von insgesamt elf Millionen Franken verteilt auf drei Jahre zuhanden des Grossen Rates verabschiedet.
Die Einführung des Spital-Informationssystems SIS beinhaltet einerseits die Ablösung des bisher eingesetzten Patientenadministrations-Systems DIOHIS und andererseits den Aufbau eines Informationssystems, welches sowohl administrative als auch - dies als Neuerung - medizinische Daten verarbeiten kann.
Das im Kantonsspital Basel im Einsatz stehende Patientenadministrations-System DIOHIS ist nicht in der Lage, den Jahreswechsel 1999/2000 zu verarbeiten und muss deshalb ersetzt werden. Neben diesem Sachzwang machen auch aufwendigere Auswertungen eine Ablösung notwendig, da die Kapazität von DIOHIS für neue, zum Beispiel vom Bundesamt für Statistik vorgegebene Datenerfassungen und -verarbeitungen nicht mehr ausreicht.
Im Gegensatz zum administrativen Bereich des Kantonsspitals Basel, der durch DIOHIS mit einem spitalübergreifenden System abgedeckt wird, steht dem Kantonsspital für den medizinischen Sektor kein entsprechendes System zur Verfügung. Einzelne Abteilungen decken ihre Bedürfnisse mit isolierten Systemen ab, welche für andere Abteilungen aufgrund der fehlenden technischen Infrastruktur nicht nutzbar sind. Eine elektronische Datenerhebung und ein elektronischer Datentransfer sind im medizinischen Bereich im heutigen Wettbewerbsumfeld mit den unabdingbar zu erfüllenden Voraussetzungen wie Schnelligkeit, Transparenz etc. aber ein notwendiges Führungsinstrument. Deshalb plant das Kantonsspital Basel nebst der Ablösung von DIOHIS den Aufbau eines Spital-Informationssystems SIS, welches die Ablage und Verarbeitung von administrativen und medizinischen Daten ermöglicht. Geplant ist eine zentrale Informationsdrehscheibe, welche neben den administrativen Informationen neu auch die medizinischen Daten der Patientinnen und Patienten elektronisch ablegt und den einsichtsberechtigten Stellen zur Verfügung stellt.
Dadurch sind nicht nur ökonomische Effekte zu erwarten (Abbau von bisherigen Doppelspurigkeiten durch die mehrfache Erfassung von Daten durch verschiedene nicht gemeinsam vernetzte Abteilungen), sondern auch Qualitätsverbesserungen zum Nutzen der Patientinnen und Patienten durch umfassendere Informationen für Diagnose und Behandlung. Grosse Bedeutung wird bei diesem Projekt dem Datenschutz beigemessen; ein verbindliches Konzept wird die Zugriffsberechtigung, den Datenschutz und die Datensicherheit regeln.
Der vom Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt verabschiedete Ratschlag beinhaltet einen ersten Realisierungsschritt für die Einführung von SIS. Dieser sieht die Ablösung des Patientenadministrations-Systems DIOHIS sowie eine Piloteinführung für die Integration der medizinischen und administrativen Informationen in den Bereichen Universitäts-Frauenklinik und Innere Medizin vor. Das Budget für diesen von der Regierung nun verabschiedeten Realisierungsschritt 1 beträgt 7,6 Millionen Franken. Der für später vorgesehene Realisierungsschritt 2, der die Integration der medizinischen Daten aller Disziplinen im ganzen Spital vorsieht, wird dem Grossen Rat in einem neuen Ratschlag vorgelegt. Für diesen zweiten Schritt rechnet das Kantonsspital Basel mit Investitionskosten von weiteren vier Millionen Franken.
Im verabschiedeten Ratschlag ist neben dem Realisierungsschritt 1 des Spital-Infomationssystems SIS eine Erneuerung des Spitalnetzwerkes vorgesehen, welche Kosten von 3,4 Millionen Franken verursachen wird. Das neue Netzwerk bildet die Basis für das Projekt SIS und weitere geplante Informatikprojekte. Das zur Zeit im Kantonsspital Basel eingesetzte Netzwerk ist an der maximalen Leistungsgrenze angelangt und nicht mehr in der Lage, den Datenverkehr befriedigend abzudecken.