Die Jury des Innovationspreises beider Basel, bestehend aus den Vorstehern des Wirtschafts- und Sozialdepartementes des Kantons Basel-Stadt und der Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion des Kantons Basel-Landschaft sowie aus Vertretern der Wirtschaft und Wissenschaft, hat die Firma Nanosurf AG in Liestal mit ihrem Projekt "easyScan" zum diesjährigen Innovationspreisträger erkoren. Sie wird damit für die Entwicklung und Markteinführung des Mikroskopes "easyScan" ausgezeichnet. Dieses sogenannte Raster-Tunnelmikroskop bildet Oberflächen ab, indem es auf Nanometer-Skala mit einer feinen Spitze zeilenweise die zu messende Probe "abtastet" und die Messresultate auf einem Computerbildschirm darstellt.

Die anfangs der 80-er Jahre im IBM Forschungslabor in Rüschlikon entwickelte Raster-Tunnelmikroskopie ermöglicht eine millionenfache Vergrösserung, welche bis zur Messung von einzelnen Atomen an der Oberfläche von Festkörpern reicht. Die beiden IBM-Forscher G. Binnig und H. Rohrer erhielten 1986 für diese Entwicklung den Nobelpreis für Physik.

Die Nanosurf AG wurde im Juni 1997 als "Garagenfirma" in Liestal gegründet. Seither wurden bereits 50 Mikroskope in alle Welt verkauft. Die Produktion des "easyScan" erfolgt vollständig im Baselbiet. Neben den drei Gründern sind inzwischen auch zwei Teilzeitangestellte in der Nanosurf AG beschäftigt.

Die kommerzielle Herstellung von Raster-Tunnelmikroskopen wird seit rund 12 Jahren vor allem von ausländischen Firmen betrieben. Die drei Gründer der Nanosurf AG, Robert Sum und Lukas Howald (beide Physiker) und Dominik Müller (Elektroingenieur), haben nun ein Mikroskop entwickelt, das einfacher aufgebaut ist als die Konkurrenzgeräte und zu einem wesentlich günstigeren Preis angeboten werden kann. Die drei Jungunternehmer sind Abgänger des Instituts für Physik der Universität Basel.

Mit ihren Produkten zielt die Nanosurf AG in das zukunftsträchtige Marktsegment der Nanowissenschaften. Insbesondere wird mit dem kostengünstigen "easyScan" die Raster-Tunnelmikroskopie auch dem Ausbildungsbereich zugänglich gemacht.

Die beiden Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft verleihen seit 1984 jedes Jahr den "Innovationspreis beider Basel". Dieser Preis soll zur wirtschaftlichen Attraktivität und Zukunftssicherung der Region Basel beitragen, indem er Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen mit Sitz in der Region Basel dazu anspornt, kreative Produkte, Verfahren, Dienstleistungen und soziale Innovationen zu entwickeln, herzustellen und auf dem Markt einzuführen. Die Höhe des Innovationspreises beträgt 20'000 Franken und wird von beiden Kantonen je zur Hälfte getragen.

Als Kriterien für die Verleihung des Preises dienen gemäss Reglement der Neuheitswert und die Kreativität, die Relevanz für Gesellschaft und Umwelt, die erfolgreiche Markt- bzw. Betriebseinführung oder der absehbare Erfolg, beziehungsweise die Verminderung von Verschwendung. Dabei sollen die wirtschaftliche Verwertbarkeit, die Steigerung der Effizienz sowie der Nutzen für die Region Basel ausschlaggebend sein.

Die feierliche Preisübergabe und eine ausführliche Würdigung der Preisträgerin findet am 12. November 1998 im Stadt- und Münstermuseum Basel statt.

Für weitere Informationen über das Mikroskop "easyScan" und über die Firma siehe Hompage www.nanosurf.com.