Kompensierende Massnahmen der neuen Parkplätze beim St. Jakobs-Park nicht angemessen
MedienmitteilungRegierungsrat
Anzugsbeantwortung Dr. Bernhard Christ LDP -- Eine Aufhebung von Parkplätzen als Kompensation für die im St. Jakob-Park neu entstehenden Parkplätze ist sowohl in angrenzenden wie auch in weiteren Quartieren der Stadt unangemessen. Solche Massnahmen würden vor allem die Parkiermöglichkeiten für Anwohnerinnen und Anwohner einschränken. Hingegen soll mit einem entsprechenden Bewirtschaftungskonzept und einem Parkleitsystem sowie weiteren verkehrsplanerischen Massnahmen vermieden werden dass im St. Jakobs-Gebiet mehr Verkehr entsteht.
Im Interesse der Verwirklichung des Stadionneubaus durch private Investoren und um eine Belastung der angrenzenden Wohnquartiere durch Parkplatzsuchverkehr bei Grossanlässen zu vermeiden, wurde für den St.Jakob-Park die in der Parkplatzverordnung vorgesehene Höchstzahl von Parkplätzen durch Grossratsbeschluss deutlich überschritten. Da die Parkplätze auf dem Güterbahnhof Wolf bei Grossanlässen künftig nicht mehr zur Verfügung stehen werden, wird während solcher Anlässe ein Grossteil der zusätzlich bewilligten Parkplätze kompensiert. Die St. Jakobshalle hat pro Jahr rund 450 grössere oder kleinere Veranstaltungen. Die Parkflächen werden dabei sowohl für die Grossfahrzeuge der Veranstalter wie auch für ihre Besucherinnen und Besucher benötigt.
Eine Reduktion von Parkplätzen in entfernten Quartieren als Kompensation für das im Zusammenhang mit dem Bau des St. Jakob-Park am Stadtrand entstehende Parking kommt für den Regierungsrat nicht in Frage. Dadurch würden insbesondere Anwohnerinnen und Anwohner aber auch Gewerbetreibende in diesen Quartieren benachteiligt. Gleichzeitig würde dem Grossratsbeschluss betreffend Parkierungsbeschränkungen zum Schutze der Anwohner widersprochen.
Für den Normalbetrieb des Verkaufszentrums im St. Jakob-Park muss wegen dessen günstiger Lage nicht davon ausgegangen werden, dass angrenzende Quartiere durch Mehrverkehr belastet werden. Auch die Parkplätze bei der St. Jakobshalle dürften von der Kundschaft des Verkaufszentrum nicht beansprucht werden.
Für Grossanlässe sind die beiden Parkings in St. Jakob sehr günstig gelegen, da sie direkt an die Autobahn angeschlossen sind. Durch die gute Erschliessung mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Parkplätze überdies ideal für Park-and-Ride-Angebote. Deshalb wurde im Baubewilligungsverfahren für den St. Jakob-Park die Bauherrschaft verpflichtet, bei den grössten Veranstaltungen in der Messe Basel (Swissbau, Orbit) das gesamte obere Parkdeck (337 Plätze) für Park-and-Ride zur Verfügung zu stellen.
Das bewilligte Verkehrsleitsystem mit flexibler Wegweisung auf der Autobahn wird bei Grossanlässen die gezielte Leitung motorisierter Besucherinnen und Besucher in die Parkings St. Jakob-Park und St. Jakob (bei der St. Jakobshalle) erleichtern.