Zugang zur Universität Basel ohne Matur
MedienmitteilungRegierungsrat
(Anzugsbeantwortung René Brigger SP) -- Der Regierungsrat begrüsst eine Flexibilisierung des Zugangs zur Universität Basel. Unter bestimmten Bedingungen soll ein Studium auch ohne Maturität möglich sein. Damit soll der steigenden Mobilität zwischen einzelnen Berufsfeldern und der zunehmenden Bedeutung der Weiterbildung Rechnung getragen werden. Vorbildcharakter haben dabei die Universitäten von Lausanne Genf und Fribourg.
In seiner Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss hält der Regierungsrat fest, dass er eine Flexibilisierung der Zulassungsbedingungen zur Universität Basel grundsätzlich begrüsst. Es ist für den Regierungsrat unbestritten, dass die Zulassungsbedingungen zur Universität flexibler gestaltet werden müssen, wenn der Begriff "éducation permanente" nicht zum leeren Schlagwort verkommen soll. Dies in einer Zeit, in der Bildungs- und Berufsbiographien immer weniger linear verlaufen, die Mobilität zwischen einzelnen Berufsfeldern nicht zuletzt aufgrund wirtschaftlicher Erfordernisse stark im Ansteigen begriffen ist und die Weiterbildung zunehmend ein integraler Bestandteil beruflichen Fortkommens bildet.
Der Regierungsrat verweist dabei auf einen Entscheid der Universität, der den Zugang ohne Matur für möglich erklärt, "wenn der Kandidat oder die Kandidatin mindestens dreissig Jahre alt ist, über Berufserfahrung verfügt und ein Dossier einreicht, das hinlänglich über die Motivation eines Studiums und die diesbezüglichen Voraussetzungen Auskunft gibt." Bei Fächern mit starkem Zulauf wird der Zufang ohne Matur allerdings vorläufig nicht gewährt.
Für die Umsetzung dieses vom Regierungsrat unterstützten Grundsatzentscheids des Rektorats vom Dezember 1997 braucht es nun eine entsprechende gesamtuniversitäre Rahmenregelung sowie Fakultätsreglemente, die die Zulassungsvoraussetzungen und die Prüfungsverfahren konkret festlegen.
Ein wichtiger Schritt zur Verallgemeinerung der Universitäts-Zugangsbedingungen wurde bereits getan, indem an der Universität Basel sowie gesamtschweizerisch Bestrebungen im Gange sind, Fachhochschulabsolventinnen und -absolventen den Zutritt an die Universitäten zu ermöglichen.
Vorbildcharakter für eine Öffnung der Universitäten hat die Praxis an den Universitäten Lausanne, Genf und Fribourg, die von Anfang an erfolgreich verlief.