Nachtragskredite für die Erdwärmenutzung
MedienmitteilungRegierungsrat
Im Hinblick auf die Nutzung von Erdwärme soll eine zweite Sondierbohrung realisiert werden nachdem die erste Bohrung aus technischen Gründen gescheitert ist. Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat der IWB dafür einen Nachtragskredit von 900'000 Franken zu bewilligen. Für die gleiche Sondierbohrung wird der Regierungsrat ausserdem einen weiteren Beitrag von 600'000 Franken aus den Mittel des Förderabgabe-Fonds bewilligen sofern der Grosse Rat dem IWB-Kredit zustimmt. Das Projekt wird zudem vom Bundesamt für Energie mit einem Beitrag von 800'000 Franken unterstützt.
Der Standort Basel gilt gemäss einer Studie des Bundes einerseits in geologischer Hinsicht als ein sehr geeigneter Standort für die Erdwärmenutzung und bietet andererseits mit dem vorhandenen grossen Fernwärmenetz eine ideale Voraussetzung für die Wärmeverwertung. Um abzuklären, ob im Rahmen des Projekts "Deep Heat Mining" eine Pilotanlage zur Nutzung der geothermischen Wärme aus tiefliegenden Gesteinsschichten realisiert werden könnte, wurde im vergangenen Jahr mit einer Sondierbohrung begonnen. Diese ist aufgrund von geologischen und technischen Problemen auf rund 1500 m Tiefe gescheitert. Um die Untersuchungen im kristallinen Gestein, d.h. in über 2'300 Meter Tiefe durchführen zu können, muss eine neue Bohrung mit einem anderen Bohrverfahren gemacht werden.
Zur Mitfinanzierung der zweiten Sondierbohrung beantragt nun der Regierungsrat dem Grossen Rat, einen Nachtragskredit von 900'000 Franken zulasten der IWB (Rechnungskreis Fernwärme) zu bewilligen. Die IWB-Werkkommission hat diesem Kredit, der nicht im Budget 2000 und 2001 enthalten ist, bereits zugestimmt. Für die neue Bohrung wird der Regierungsrat zudem einen Beitrag von 600'000 Franken aus dem Förderabgabe-Fonds bewilligen, unter der Voraussetzung, dass der Grosse Rat dem Nachtragskredit zustimmt. Ausserdem beteiligt sich auch das Bundesamt für Energie mit 800'000 Franken am Projekt.
Die Sondierbohrung dient nicht der Energiegewinnung sondern der Erkundung des Untergrundes. Sie wird nach der Auswertung der Resultate weiterhin als geophysikalische Messstation dienen. Damit gelangt Basel zu einer einmaligen Seismikstation, welche die vielen kleinen Erdstösse in noch grösserer Tiefe registrieren kann.
Mit der Förderung des Projekts "Deep Heat Mining", das auch international auf grosses Interesse stösst, erhält Basel die Möglichkeit, ein Zeichen für eine umweltverträgliche, nachhaltige Energiezukunft zu setzen; es kann aber auch wertvolles Know-how erarbeitet und nach Basel geholt werden.