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Basel hält an der Crossair fest!

Medienmitteilung

Regierungsrat

Medienmitteilung der Regierungen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft -- Die Regierungen von Basel-Stadt und Baselland nahmen heute dezidiert und offensiv zur Situation der Swissair-Gruppe Stellung. Sie beurteilen Struktur und Stellung des EuroAirports als Modellfall für die Zukunft der neuen Swiss Airlines. Damit verknüpft ist die klare Forderung nach einer wichtigeren Rolle des Standorts Basel inklusive der Ansiedelung zentraler Gruppenfunktionen. Die Regierungen sind überzeugt dass sich die Investitionen der beiden Kantone in die Infrastruktur der Region auszahlen werden. Im schlimmsten Fall müsste die gesunde Crossair aus der kranken Gruppe ausgelöst werden.

"In Krisenzeiten sind wegweisende Signale gefragt", eröffnet Barbara Schneider, Regierungspräsidentin und Basler Baudirektorin die Medienorientierung. Der EuroAirport und die Crossair seien ungemein wichtige Elemente der Basler Verkehrstruktur, deren Schicksal man nicht sich selbst oder der freien Marktwirtschaft überlassen könne. "Unsere Verantwortung ist gross", fährt Schneider weiter, "und wir werden sie wahrnehmen."

Ihr Kollege Ralph Lewin, verantwortlich für das Wirtschafts- und Sozialdepartement, erläutert, dass Basel eindeutige Chancen für seinen Standort sieht. Diese Einschätzung kann nachvollziehen, wer Strukturen, Produktion und nachhaltigen Markterfolg des Teams EuroAirport/Crossair betrachtet. "Ein flexibles, kundennahes Europanetz von hoher Qualität mit Langstreckenanschluss", sagt Lewin, "wird die Zukunft der neuen Swiss Air Lines sein. Dieses Produkt wird seit Jahren in Basel unter optimalen Bedingungen geschaffen." Für ihn ist es deshalb folgerichtig, dass der alte Crossair-Chef die Nummer 1 der neuen Swiss Air Lines sein wird.

Als Glücksfall wird der jahrelange Kampf um Unabhängigkeit der Crossair bezeichnet. Durch den bereits erfolgten und noch weiter gehenden Ausbau des EuroAirports haben die beiden Kantone zusammen mit Frankreich dieser Airline eine ideale Plattform geschaffen. Weil der Airport quasi mitten im EU-Land liegt, sind auch für internationale Mitarbeiter die gleichen Bedingungen geboten wie heute etwa in Brüssel, von wo sich die Swissair wieder zurückziehen wird. "Und der trinationale Markt gibt noch mehr her, wenn wir die Positionierung weiter verstärken. Diese Aspekte müssen zentrale Elemente des neuen Business-Plans der Swissair werden. Wenn nicht, sind nicht nur einmal mehr Basel und auch Genf vor den Kopf gestossen. Dann stellt sich auch die Frage nach dem Sinn der öffentlichen Beteiligung."

Finanzdirektor Vischer ist naturgemäss, als Halter der Swissair- und Crossair-Aktien im Kantonsvermögen, sehr besorgt. Er macht deutlich, dass die Geldbeschaffungsaktion der Gruppe Bremi, man spricht mittlerweile von bis zu 5 Milliarden, die nötig sind, der Schlüssel für alles weitere ist. Basel sei dabei wachsam: Schon in den dreissiger Jahren rettete die Balair die zürcherische Ad Astra, die pleite war und aus der die Swissair entstand. Die bis vor kurzem in Zürich verfolgte Expansionspolitik der letzten Jahre lässt befürchten, dass die Crossair-Methoden in Zürich gar nicht umsetzbar sind. Im schlimmsten Fall müsse man die Herauslösung der intakten Crossair aus der Gruppe ins Auge fassen. Diese könnte die neue handlungsfähige Schweizer Luftfahrtgesellschaft werden.

Adrian Ballmer, der Finanzdirektor des Kantons Basel-Landschaft, zeigt auf, was vielen in der Schweiz nicht bekannt ist: Der Euro-Airport ist ein Modellfall interkantonaler und internationaler Zusammenarbeit. "Jetzt ist die Gelegenheit, dies konstruktiv und zum Nutzen der ganzen Schweiz einzusetzen. Dass wir die geplanten Investitionen in die Infrastruktur weiterführen, ist selbstverständlich. Dieser Flughafen ist unser Tor zur Welt. Das hat das Volk durch Investitionsentscheide bekräftigt, das bekräftigen auch tagtäglich tausende Passagiere und Kunden. Und der EuroAirport ist – im nationalen Interesse, aber auch im Interesse der ganzen trinationalen Region – eine gute Basis für Crossair und Swissair!"

Weitere Auskünfte

Regierungsrat Dr. Ralph Lewin Tel.: 267 8540 Vorsteher Wirtschafts- und Sozialdepartement Kanton Basel-Stadt Regierungsrat Adrian Ballmer Tel.: 925 5205 Vorsteher Finanz- und Kirchendirektion Kanton Basel-Landschaft