Bettagsmandat des baselstädtischen Regierungsrates
MedienmitteilungRegierungsrat
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Im Namen Gottes. Amen. So beginnt der Bundesbrief der drei Urkantone von 1291. Auch im Basler Bundesbrief von 1501 verpflichten sich Basel und die zehn alten Orte im Namen Gottes zu einem getreulichen und ewigen Bündnis und zur Freundschaft. Beide Bündnisse beinhalteten für unsere Vorfahren Zukunftsentscheide von grösster Bedeutung und Tragweite. Die damaligen Menschen waren sich ihrer eigenen Unzulänglichkeit bewusst. Nur im Namen Gottes, nur mit seiner Unterstützung hatten sie die Chance, aber auch die Kraft und Gewissheit, die hochgesteckten Ziele zu erreichen.
Diese Kraft des Glaubens, der Hoffnung und der Zuversicht mag es auch gewesen sein, die die Bündnispartner befähigten, Bewährtes zugunsten von Neuem aufzugeben; die es ihnen ermöglichte, offen zu sein, in die Zukunft zu blicken und sich mutig für diese zu entscheiden.
Schutz suchen und Schutz geben, Frieden und Gerechtigkeit erhalten und immer wieder neu schaffen, Freundschaft, Treue und Liebe leben, das waren die Wünsche und Hoffnungen an die Bündnisse. Sie haben sich erfüllt, dank der Menschen, die sich dafür einsetzten und dank ihrem Glauben an Gott, der ihnen hiezu die Kraft verlieh.
Im Jubiläumsjahr Basel 500 Jahre beim Bund erinnern wir uns dankbar an unsere aufgeschlossenen, zukunftsgläubigen und mutigen Vorfahren, die uns mit den Bündnissen im Namen Gottes den Grundstein zu unserem demokratischen Gemeinwesen und unserem Wohlergehen gelegt haben. Dank ihnen konnte eine friedfertige Gesellschaft geschaffen werden. Dank ihnen hatten wir stets das Privileg, in Frieden leben zu dürfen, während rund um uns Kriege tobten.
Nehmen wir Jubiläum und Bettag zum Anlass, uns auf alle diese Werte zu besinnen und Gott für seine Hilfe zu danken. Bitten wir ihn, uns in unseren Bemühungen um Dialog, Toleranz und gegenseitiger Wertschätzung zu unterstützen. Und schöpfen wir aus der Offenheit, der Freude und Fröhlichkeit, die das Jubiläumsfest auszeichneten, die Gewissheit, dass auch wir im Vertrauen auf die Hilfe Gottes die Zukunft unserer beiden Basel mutig gestalten können.