Chancengleichheitspreis beider Basel "das heisse Eisen" 2001
MedienmitteilungRegierungsrat
Medienmitteilung der Regierungen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft -- Die beiden Regierungen von Basel-Landschaft und Basel-Stadt verleihen den diesjährigen Chancengleichheitspreis beider Basel an HOLLA Bildungsangebote für Frauen und Mädchen Basel und die SBB für das Projekt "Vom Tabu zum Thema - sexuelle Belästigung".
Mit dem diesjährigen Chancengleichheitspreis bekräftigen die beiden Regierungen den Anspruch auf Raum und Bewegungsfreiheit von Mädchen und Frauen in Freizeit, Schule und Betrieb. Aus 22 zum Teil hochwertigen Eingaben wählten sie gleichrangig:
· HOLLA, Bildungsangebote für Frauen und Mädchen, Basel
· SBB, Projekt "Vom Tabu zum Thema - sexuelle Belästigung"
HOLLA, Bildungsangebote für Frauen und Mädchen, Basel
Das von Oruscha A.Rinn und Kristin Stalder geleitete Unternehmen HOLLA leistet seit 1993 ein wichtiges Grundangebot zur Gewaltprävention und Mädchenarbeit der Region. Über 2'000 Frauen und 3'000 Mädchen sind von HOLLA in Wen-Do (d.h. Selbstverteidigung und Selbstbehauptung) in Kursen, Freizeitaktionen, Camps und Projekten unterrichtet worden. Dabei sind auch Kurse für jüngere Mädchen ab 7 Jahren sowie für Frauen und Mädchen mit körperlichen Einschränkungen entwickelt worden. Die Nachhaltigkeit von Mädchenarbeit fördert HOLLA mit der Weiterbildung von Multiplikatorinnen in einem innovativen Nachdiplomkurs "Mädchen-Wege sind Frauen-Wege" am Basler Institut für Sozialforschung und Sozialplanung. Mit seiner langjährigen und konsequenten Ausrichtung auf Selbstwerttraining und Vernetzung unterstützt HOLLA Mädchen und Frauen in ihrem Recht auf den Platz in der Gesellschaft, der ihnen zusteht.
SBB-Projekt "Vom Tabu zum Thema - sexuelle Belästigung"
Das Gleichstellungsgesetz verlangt von allen Arbeitgebenden den Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Die SBB setzt diese Verpflichtung für ihre rund 3000 Eisenbahnerinnen und 25'000 Eisenbahner vorbildhaft um. Als Begleitmassnahme zum Ziel, den Frauenanteil bis 2003 von 10,3 Prozent auf 13 Prozent zu erhöhen, wird das Tabu der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz zum Thema gemacht. Insbesondere die Verankerung im GAV sowie der Aufbau eines Netzes von Vertrauenspersonen, Schulungen und Vorgehensrichtlinien für Führungspersonen überzeugen. Neben Sensibilisierung wird u.a. Mitarbeiterinnen auch der Besuch von Wen-Do-Kursen angeboten. Das Projekt bringt deutlich zum Ausdruck, dass die Massnahmen keine reine Werbekampagne sind. Sie sind eingebettet in eine längerfristige Strategie zu mehr Chancengleichheit in einem von Männern dominierten Unternehmen.
Die Preisverleihung findet am 30. Oktober um 18 Uhr im Hotel Engel in Liestal statt.