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Ein neuer Juradurchstich ist unumgänglich

Medienmitteilung

Regierungsrat

(Anzugsbeantwortung Lukas Stutz CVP) -- Eine neue unterirdische Bahnverbindung zwischen dem Raum Liestal und dem Mittelland ist nicht nur aus Nordwestschweizer Optik von zentraler Bedeutung. Es handelt sich um eine Schlüsselverbindung im zukünftigen Eisenbahnnetz der Schweiz und Europas. Zu diesem Schluss kommt der Regierungsrat in seiner Beantwortung eines parlamentarischen Vorstosses zum Wisenbergtunnel. Der Regierungsrat erachtet die Realisierung des neuen Juradurchstichs im Rahmen der zweiten Etappe von Bahn 2000 als zwingend notwendig. Er wird sich zusammen mit den anderen Nordwestschweizer Kantonen weiter dafür einsetzen dass das Vorhaben Aufnahme in die für 2004 vorgesehene Botschaft des Bundesrates an die Eidgenössischen Räte findet.

Basel ist das nördliche Eingangstor zum schweizerischen Eisenbahnnetz und der zentrale Bahnknoten am Oberrhein. Der Regierungsrat will die Chancen dieser Drehscheibenfunktion auch weiterhin nutzen und daher den Knoten Basel unter anderem im Rahmen der Projekte EuroVille (Aufwertung des Bahnhofs SBB) und Regio-S-Bahn (Verknüpfung der regionalen Eisenbahnstrecken zu einem trinationalen Netz) weiter ausbauen.

Die Kapazität auf den meisten Bahnstrecken in der Agglomeration Basel ist jedoch ausgeschöpft. Dies gilt insbesondere für die Strecke Liestal – Olten durch den Hauensteintunnel, die heute mit rund 300 Zügen pro Tag belastet ist. Besonders schwierig ist, dass es sich um ausgesprochenen Mischverkehr unterschiedlichster Zuggattungen (Güter-, Fern- und Regionalzüge) handelt. Die angestrebte Verlagerung weiterer Teile des alpenquerenden Güterverkehrs auf die Bahn wird den Druck auf die Achse Basel – Olten noch erhöhen. Hinzu kommen zusätzliche Fernzüge im Zusammenhang mit der Einbindung der Schweiz in das Europäische Hochgeschwindigkeitsnetz.

Eine wirkungsvolle Erhöhung der Streckenkapazität kann nur mit einer Neubaustrecke erreicht werden. Die Optimierung der Signaltechnik reicht für die Bewältigung des prognostizierten Verkehrs nicht mehr aus. Gemeinsam mit den übrigen Nordwestschweizer Kantonen setzt sich der Regierungsrat daher dezidiert für die Realisierung eines neuen Juradurchstichs ein, der Liestal unter dem Wisenberg hindurch mit dem Raum Olten / Aarau verbinden soll.

Insbesondere wird eine neue Strecke eine Entflechtung des schnellen Fernverkehrs von den langsameren Regional- und Güterzügen erlauben und gleichzeitig die Fahrzeiten im Fernverkehr spürbar verkürzen. Für die Regio-S-Bahn bringt eine Trennung vom Fernverkehr mehr Spielraum für eine attraktive Fahrplangestaltung.

Für die Realisierung des Wisenbergtunnels sprechen volkswirtschaftliche, verkehrstechnische und umweltpolitische Gründe, welche die Nordwestschweiz keinesfalls alleine betreffen. Ein neuer Juradurchstich ist aus nationaler und sogar europäischer Optik von zentraler Bedeutung. Er muss daher zu einem Hauptbestandteil der zweiten Etappe von Bahn 2000 werden, deren Vorbereitung derzeit auf Bundesebene, unter Einbezug der Kantone, auf Hochtouren läuft. Aus finanziellen Gründen war das Vorhaben nicht in die erste Etappe von Bahn 2000 übernommen worden.

Auch die SBB gehen in ihren Angebotsvorstellungen für den langfristigen Fernverkehr im Rahmen von Bahn 2000, II. Etappe, davon aus, dass der neue Juradurchstich realisiert werden muss.

Weitere Auskünfte

Alain Groff Tel. 267 85 57 Ressortleiter Verkehr Wirtschafts- und Sozialdepartement Basel-Stadt