Ersatz der chemischen durch eine physikalische Trinkwasserentsäuerung
MedienmitteilungRegierungsrat
Die chemische Trinkwasserentsäuerung im Grundwasserwerk Lange Erlen soll durch eine physikalische Trinkwasserentsäuerung ersetzt werden. Dafür beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat 135 Millionen Franken.
Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat einen Kredit von 1,35 Millionen Franken. Damit soll die chemische Trinkwasserentsäuerung im Grundwasserwerk Lange Erlen durch eine physikalische Trinkwasserentsäuerung ersetzt werden.
Der Kohlensäuregehalt im sogenannt "weichen" Wiesetal-Grundwasser verhindert, dass Kalk ausgeschieden wird, der im Wasserleitungsnetz eine Kalk-rostschutzschicht bilden könnte. Zum besseren Schutz der Trinkwasserleitungen muss der Kohlensäureüberschuss deswegen neutralisiert werden. Dies erfolgt seit der Erstellung einer entsprechenden Anlage in den Jahren 1973/1974, indem eine geringe Menge von Natronlauge dem Trinkwasser zugefügt wird. Seither wurden jedoch neue Verfahren für die Aufbereitung des Trinkwassers entwickelt, bei denen weitgehend auf die Beigabe chemischer Zusätze verzichtet werden kann. Deswegen soll im Areal des Pumpwerks Lange Erlen nun eine Anlage eingebaut werden, die eine physikalische Entsäuerung mittels Flachbettbelüftern ermöglicht. Feinste Luftbläschen binden den grössten Teil des überschüssigen Kohlendioxids und transportieren dieses ins Freie. Mit der physikalischen Trinkwasserentsäuerung kann das Zufügen von Natronlauge auf ein Minimum reduziert werden. Die jährlichen Betriebskosten werden um rund 100'000 Franken gesenkt und damit gegenüber der rein chemischen Entsäuerung halbiert. Die Umstellung wird auch ökologische Vorteile mit sich bringen, denn der Natronlauge-Transport in die Lange Erlen entfällt weitgehend.