Die im parlamentarischen Vorstoss geforderte Umsetzung des baselstädtischen Integrationsleitbildes hat bereits begonnen. Anlässlich ihrer polizeilichen Anmeldung werden alle Zuziehenden mit einem in sechs Sprachen abgefasten Schreiben begrüsst und über die Angebote der verschiedenen Deutschkurse informiert und beraten. Das Angebot der Deutschkurse ist sehr vielfältig, es werden Kurse auf verschiedenen Niveaus und zu verschiedenen Konditionen offeriert – von kostenlosen Einführungskursen für finanzschwache Fremdsprachige bis zu Kursen auf Hochschul-Niveau. Diese Angebote werden laufend ausgebaut. Handlungsbedarf besteht bei den seit längerer Zeit hier ansässigen Fremdsprachigen; entsprechende Massnahmen und Projekte werden im nächsten Jahr begonnen.

Von spezieller Bedeutung ist es bei Frauen, dass sie dank raschem Erlernen der Sprache ihre eigenen Interessen und die ihrer Kinder uneingeschränkt wahrnehmen können. Aus diesem Grund werden im Rahmen der baselstädtischen Integrationspolitik spezielle Deutschkurse für Frauen angeboten. Erwähnenswert ist dabei unter anderem das Projekt "Lernen im Park”, ein ausschliesslich für Frauen angebotener, unentgeltlicher Deutschkurs mit Kinderbetreuung. Für 2002 ist der Ausbau dieser Kurse vorgesehen. Geplant sind zudem im Umfeld der Orientierungsschule Deutschkurse für Mütter – ein ebenfalls niederschwelliges Angebot.

Eher negativ steht der Regierungsrat einem Sprachobligatorium gegenüber. Generell stellt sich die Frage der Durchsetzbarkeit hier ganz anders als in einsprachigen Ländern, da sich die Eidgenossenschaft mit ihren vier Landessprachen ausdrücklich durch ihre Mehrsprachigkeit definiert.