Hohe Anforderungen an den Bahnknoten Basel
MedienmitteilungRegierungsrat
Ein Gespräch der Regierungen beider Basel mit der Geschäftsleitung der SBB hat gezeigt dass der Bahnknoten Basel wahrscheinlich die vielfältigsten Anforderungen im ganzen SBB-Netz stellt. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig im Willen diese Anforderungen offensiv anzupacken.
Eine Delegation der Regierungen der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft hat sich am Mittwoch mit der Geschäftsleitung der SBB zu einem Arbeitsgespräch getroffen. Dabei ging es um die vielfältigen und komplexen Anforderungen an den Eisenbahnknoten Basel. Das hohe Verkehrsaufkommen im Personen- und Güterverkehr, die knappe Infrastrukturkapazität und die Lage im Dreiländereck stellen Betreiber und Kantone vor besonders schwierige Aufgaben. Themenschwerpunkte des Gesprächs waren die Weiterentwicklung der Regio-S-Bahn Basel, die Priorisierung des Güterverkehrs und Kapazitätsengpässe auf der Infrastruktur sowie die zweite Etappe der Bahn 2000.
Die beiden Kantone und die SBB bekräftigten zunächst ihren Willen, das Projekt Regio-S-Bahn voranzutreiben. Hierzu sehen die SBB die Beschaffung neuen Rollmaterials per 2005 vor. Das weitere Vorgehen, insbesondere eine entsprechende Vereinbarung zwischen den bestellenden Kantonen und den SBB, wird im Rahmen der Nordwestschweizerischen Konferenz der kantonalen Direktoren des öffentlichen Verkehrs (KöV Nordwestschweiz) festgelegt.
Gezielte Ausbauten zur Kapazitätssteigerung im Raum Basel Ein weiteres Thema war die Priorisierung des Güterverkehrs. Die SBB haben mit dem Umzug der Division Güterverkehr ein klares Bekenntnis zum Standort Basel als Logistikzentrum der Schweiz abgegeben. Mit Erleichterung hat die Regierungsdelegation beider Basel zur Kenntnis genommen, dass die Expansion des Güterverkehrs jedoch den Ausbau des Systems Regio-S-Bahn Basel nicht in Frage stellt. Vielmehr sollen die betrieblichen und organisatorischen Voraussetzungen geschaffen werden, damit der Personen- und Güterverkehr die vorhandenen Kapazitäten besser nützen kann. Darüber hinaus sollen mit gezielten Ausbaumassnahmen vorhandene Engpässe beseitigt werden. Die SBB bekundeten in diesem Zusammenhang erstmals ihre Absicht, auf dem Areal des Rangierbahnhofs Basel/Weil neue Anlagen für den Güterverkehr zu errichten. Des weiteren orientierten die SBB über ihre Vorstellungen zur Lärmsanierung im Gebiet des Rangierbahnhofs Muttenz.
Gemäss den Ausführungen der SBB soll im Laufental das S-Bahn-Angebot ab Ende 2004 ohne zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur gefahren werden können. Solche sind erst für einen weitergehenden Angebotsschritt nötig; Kantone und SBB werden diese Fragen in weiteren Gesprächen vertiefen.
Einig waren sich die SBB und die Regierungsvertreter beider Basel, dass die Planung der zweiten Etappe von Bahn 2000 mit der nötigen Sorgfalt voranzutreiben ist. Kernelemente dieser Planung ist die Realisierung eines neuen Juradurchstichs aus dem Raume Liestal nach Olten/Aarau sowie entsprechende Massnahmen in den Knotenbahnhöfen.
Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass der Bahnknoten Basel besonders hohe Anforderungen zur Realisierung der vielfältigen Ziele stellt. Sie bekräftigten ihren Willen, diese schwierigen Aufgaben offensiv und in noch engerer Zusammenarbeit anzupacken.