Öffnungszeiten-Versuch bis 24 Uhr für Gassenzimmer wurde abgebrochen
MedienmitteilungRegierungsrat
Medienmitteilung des Sanitätsdepartementes -- Der vom Regierungsrat bewilligte Versuch der verlängerten Öffnungszeit der Kontakt- und Anlaufstelle (K+A) Heuwaage bis 24 Uhr wurde vorzeitig beendet. Damit soll der Entwicklung einer offenen Drogenszene entgegengewirkt werden. Beschlossen wurde zudem eine verstärkte Präsenz von Bewachungspatrouillen und der Polizei. Beibehalten wird das bewährte Betriebszeiten-Modell für die K+A an der Spitalstrasse und am Riehenring: Der öffentliche Raum der betroffenen Quartiere wurde von den Auswirkungen der Drogenszene spürbar entlastet seit die K+A am Riehenring und die K+A an der Spitalstrasse nicht an den gleichen Tagen in Betrieb sind.
Den Beschluss, den Öffnungszeiten-Versuch der K+A Heuwaage abzubrechen, hat der kantonale Drogenstab in Absprache mit den zuständigen Departementsvorstehern und in Übereinstimmung mit den Betreibern der Kontakt- und Anlaufstellen gefasst. Die Öffnungszeiten der K+A Heuwaage mussten geändert werden, weil dort in den letzten Wochen die Bildung einer offenen Drogenszene festzustellen war. Das führte zu Lärmimmissionen, Verschmutzungen und zur Gefährdung von Passantinnen und Passanten sowie Anwohnerinnen und Anwohnern durch weggeworfenes Injektionsmaterial.
Durch die verlängerte Öffnungszeit bis 24 Uhr bildete das Umfeld dieser K+A einen attraktiven Ort für Drogenkonsumierende. So wurde auch beobachtet, dass vermehrt Personen aus andern Regionen der Schweiz nach Basel kamen, da in keiner anderen Stadt eine Kontakt- und Anlaufstelle bis 24 Uhr geöffnet hat. Dieser unerwünschten Folge der verlängerten Öffnungszeit soll Einhalt geboten werden. Begünstigt wurde die Entwicklung dieser Situation zudem, weil die Kontakt- und Anlaufstellen am Riehenring respektive an der Spitalstrasse um 19 Uhr schlossen. Die drogenkonsumierenden Menschen konnten deshalb nur die K+A Heuwaage, am Abend die einzige zugängliche Einrichtung in Basel-Stadt, benutzen.
Die Öffnungszeiten der Kontakt- und Anlaufstellen sind darum ab sofort geändert worden. Die Zugänglichkeit an der Heuwaage konzentriert sich auf die Zeit zwischen 16 und 22 Uhr, am Riehenring (Montag bis Donnerstag) beziehungsweise an der Spitalstrasse (Freitag bis Sonntag) von 12 Uhr bis 16 und von 17 bis 22 Uhr. Dadurch wird es möglich, den Besucherinnen und Besuchern am Abend zwei Standorte gleichzeitig anzubieten, was die betroffenen Quartiere dank der Aufteilung der Drogenkonsumierenden auf die jeweiligen beiden Standorte weiterhin entlastet.
Flankierend zu den veränderten Öffnungszeiten werden in den nächsten Wochen zusätzliche Bewachungspatrouillen eingesetzt, die die Aufgabe haben, während den Abendöffnungszeiten der Kontakt- und Anlaufstellen Personen, die vor und im weiteren Umfeld der K+A intravenös konsumieren, konsequent wegzuweisen. Ferner wird die Polizei ihre Präsenz und die Kontrollen verstärken. Mit diesen Massnahmen wird das Ziel verfolgt, die offene Drogenszene rasch aufzulösen. Ende August wird der Drogenstab diese Massnahmen einer Überprüfung unterziehen und das weitere Vorgehen festlegen.