Verdächtige Postsendungen in Basel-Stadt (3)
MedienmitteilungRegierungsrat
(vgl. auch Medienmitteilungen vom 15./16.10.01) -- Beim Fall mit Milzbrandverdacht bei Novartis liegt kein positiver Befund vor; der Fall wurde definitiv abgeschlossen. Bei den diversen weiteren 18 Postsendungen die den Behörden des Kantons Basel-Stadt von besorgten Empfängerinnen und Empfängern als verdächtig gemeldet wurden zeigen bis jetzt alle Untersuchungen ebenfalls keine Hinweise auf Anthrax-enthaltende Substanzen. Die meisten Sendungen haben überhaupt keine Substanzen enthalten. Dies gaben der Vorsteher des Sanitätsdepartementes Basel-Stadt Carlo Conti und die involvierten Fachleute an eine Medienorientierung im Kantonalen Laboratorium Basel-Stadt bekannt.
Der Fall bei Novartis ist definitiv abgeschlossen. Das Bakteriologielabor des Universitätsspitals Basel hat definitiv kein Bakterienwachstum von den Abstrichen festgestellt. Der Mitarbeiter ist gesund und arbeitet. Die Büroräumlichkeiten wurden wieder freigegeben. (vgl. auch Communiqué der Novartis von heute Nachmittag)
Neben diesem Fall, mussten die baselstädtischen Behörden gestern und heute noch 18 weiteren Fällen von Postsendungen nachgehen, die den Empfängerinnen und Empfängern verdächtig erschienen. 15 davon wurden bisher visuell untersucht. Drei sind noch ungeöffnet.
Die Situation stellt sich wie folgt dar:
13 Sendungen enthielten gar keine Substanzen, sondern lediglich Werbematerial mit Lottoscheinen oder kleinen Geschenken. Hierzu gehört auch die Sendung in Riehen, die beim Öffnen gestäubt haben soll.
Die beiden übrigen Sendungen enthielten folgende Substanzen: Im ersten Brief fand sich nach dem Öffnen durch die Untersuchungsbehörden Sand sowie eine Karte mit Feriengrüssen von einem tunesischen Strand. Der Absender der Grüsse ist dem Empfänger bekannt. Im zweiten Brief fand sich ein Gemisch, welches vermutlich aus Salz, Zucker und Mehl besteht. Mit diesem Gemisch ist niemand in Berührung gekommen, es wird noch näher analysiert. Es ist aber davon auszugehen, dass sich auch dieser Fall als harmlos erweist.
Drei Sendungen sind noch ungeöffnet.
Diese Bilanz ist erfreulicherweise beruhigend. Sie bestätigt die bereits früher geäusserte Einschätzung, dass es sich bei den Basler Fällen nicht um sogenannte Trittbrettfahrer gehandelt hat. Lediglich beim letzten Fall müssen noch diesbezügliche Ermittlungen angestellt werden.
Zum Schluss der Medienorientierung versicherte der Vorsteher des Sanitätsdepartementes, dass die Behörden die Situation aufmerksam und sorgfältig weiterverfolgen. Er ermutigte aber auch diejenigen Menschen, die beunruhigt sind oder Angst haben, zum Alltag zurückzufinden. Dies heisse keineswegs, dass man nicht vorsichtig sein soll. Zu übertriebener Angst oder gar Panik besteht kein Anlass.