Aufwertung der Heuwaage und Ermöglichung eines Multiplexkinos
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Regierungsrat hat die Vorlage zur Aufwertung der Heuwaage und zur Schaffung der planerischen Voraussetzungen für die Erstellung eines Multiplexkinos an den Grossen Rat überwiesen. Nach der öffentlichen Planauflage über den Jahreswechsel 2000 / 2001 und der Erarbeitung dieser Vorlage samt der finanziellen Rahmenbedingungen folgt nun für dieses städtebaulich interessante Projekt die politische Diskussion. Mit einer Überbauung der Heuwaage bietet sich die Chance einen wenig attraktiven Platz an prominenter Lage durch ein neues Nutzungsangebot zu beleben sowie besser und sicherer zu gestalten.
Der Regierungsrat hat eine Vorlage zur Aufwertung der Heuwaage und zur Schaffung der planerischen Voraussetzungen für die Erstellung eines Multiplexkinos an den Grossen Rat weitergeleitet.
Das Kino-Projekt
Das Multiplexkino Heuwaage umfasst gemäss Planung 11 Kinosäle mit rund 2'500 Sitzplätzen. Im Erdgeschoss befindet sich ein grosszügiges Foyer mit Restaurant, Bar, Kiosk und Ticketverkauf. Die beiden darüber liegenden Kinogeschosse sind mit Rolltreppen und rollstuhlgängigem Lift erschlossen. Sie umfassen je 4 Säle mit vorgelagerten Foyers, verschiedenen Bars und weiteren Kiosks. Durch die Verlegung der Tramwendeschlaufe können auch im Untergeschoss des Gebäudes 3 Kinosäle mit grosszügiger Aufenthaltszone realisiert werden. Die Foyers sind über einen Luftraum, der vom Untergeschoss bis ins erste Kinogeschoss reicht, miteinander verbunden, wodurch spannende, transparente Raumbeziehungen entstehen.
Aus städtebaulicher Sicht ist es wichtig, dass sich das Volumen des Multiplexkinos in der bestehenden städtischen Struktur eingliedert. Deshalb werden die Fluchten der Nachbarliegenschaften, soweit dies möglich ist, übernommen und weitergeführt. Zum benachbarten Hochhaus wird über das raumtrennende Heuwaage-Viadukt ein verbindendes Gegenüber gesetzt. Das Multiplexkino wirkt somit als verbindendes Element zwischen Heuwaage und der Steinenvorstadt und wirkt sich auf die harte Zäsur des Heuwaage-Viadukts positiv aus.
Massnahmen zur Aufwertung der Heuwaage
Neben dem Bau des Multiplexkinos beinhaltet das Projekt verschiedene Massnahmen auf der Allmend zur Optimierung und Aufwertung der Heuwaage: Verbesserte Befahrbarkeit der Tramwendeschlaufe, direkte Führung des Verkehrsstroms über die Heuwaage sowie Schaffung eines Cartouristen-Aussteigeplatzes. Durch den Abbruch des Parkdecks kann der Birsig wieder bis unter die Auberg-Unterführung offen geführt werden. Die Attraktivität der Fussgängerverbindung von der Steinenvorstadt zum Lohweg wird dadurch massiv erhöht. Auch für Velofahrende bringen die geplanten Massnahmen deutliche Verbesserungen.
Nächste Schritte
Bevor mit dem Bauen auf der Heuwaage begonnen werden kann, muss das Projekt noch einige Hürden nehmen: Der Grosse Rat wird das Geschäft voraussichtlich an seine Spezialkommissionen weiterleiten und es durch sie behandeln lassen. Nach erfolgtem Grossratsbeschluss sind die nachgeschalteten Einsprache- und Referendumsfristen abzuwarten. Zudem müssen die Massnahmen auf der Allmend durch die verschiedenen Ämter sowie das Multiplexkino durch die Architekten auf Stufe Bauprojekt ausgearbeitet werden. Bei einem optimalen Genehmigungs- und Planungsverlauf kann mit einem Baubeginn auf der Heuwaage ab 2004 gerechnet werden.
Ein Stadtentwicklungs-Projekt für den Raum Heuwaage
Im August 1995 wurde das Baudepartement von den Firmen Cinema Küchlin Ceppi & Co. und Walch Kinobetriebe AG angefragt, ob eine Überbauung der Heuwaage zugunsten eines Multiplexkinos möglich ist. Städtebauliche Abklärungen des Baudepartements zeigten, dass der Standort Heuwaage, als Verlängerung und Weiterführung der "Kinostrasse" Steinenvorstadt, mit sehr guter öffentlicher Verkehrserschliessung und grossem Parkplatzangebot speziell für die Nutzung eines Multiplexkinos geeignet ist.
Mit einer Überbauung der Heuwaage bietet sich die Chance, einen wenig attraktiven Platz an prominenter Lage zwischen Zoo, Innenstadt und Bahnhof durch ein neues Nutzungsangebot zu beleben, sowie besser und sicherer zu gestalten.
Nach gründlichen Untersuchungen bezüglich der Tram- und Verkehrsführung konnte im Januar 1997 eine Machbarkeitsstudie durch die beiden Architekturbüros Berrel und Zophoniasson durchgeführt werden. Aufgrund dieser Vorarbeit wurde mit vier Architekturbüros ein Studienauftrag durchgeführt. Von der Jury wurde der Projektvorschlag der Architekten Herzog & de Meuron zur Weiterbearbeitung empfohlen.
Im Rahmen der weiteren Projektüberarbeitung erkannten die Investoren, dass mit einer Integration der bestehenden Tramwendeschlaufen keine wirtschaftliche tragbare Grösse des zukünftigen Multiplexkinos zu erreichen wäre. Durch die Verlegung der zwingend nötigen Tramwendeschlaufe in den Bereich zwischen ehemaligem Gas- und Wasserwerk und dem geplanten Multiplexkino konnte diesem Vorbehalt Rechnung getragen werden. Das vorliegende Projekt überzeugt aus städtebaulicher und verkehrstechnischer Sicht.
Richtplan für den Raum Heuwaage-Zoo
Im weiteren hat der Regierungsrat das in Zusammenhang mit der Planung auf der Heuwaage in Auftrag gegebene Leitbild über den Raum Heuwaage-Nachtigallenwäldeli-Zoo als verwaltungsanweisenden Richtplan festgesetzt. Damit bekräftigt der Regierungsrat den Willen, das Potential des heute schlecht genutzten Grünraums mit nachfolgenden Planungsmassnahmen auszuschöpfen und in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt eine qualitätsvolle und attraktive Parkgestaltung für die Öffentlichkeit zu schaffen.