Kein spezielles Oekozentrum an der Universität Basel
MedienmitteilungRegierungsrat
(Anzugsbeantwortung Dr. Jürg Stöcklin Bündnis) -- An der Universität ist kein spezielles Institut für ökologisch orientierte Forschung und Lehre vorgesehen. Eine Zentralisierung der verschiedenen Aktivitäten in diesem Bereich würde den Forschungsanforderungen der Nachhaltigkeitsforschung selbst zuwiderlaufen. Die Schwerpunkt- und Zentrumsbildung verfolgt die Universität hingegen in den molekularbiologisch ausgerichteten Life Sciences.
In seiner Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss hält der Regierungsrat fest, dass an der Universität kein spezielles Institut für ökologisch orientierte Forschung und Lehre eingerichtet wird. Die Thematik der Nachhaltigkeit, Biosicherheit und des Umweltschutzes ist in vielen Bereichen der universitären Lehre und Forschung sowie im hier ansässigen Zentrum BATS (Biosafety and Transdisciplinary Sustainability) bereits verankert. Da die Prüfung der ethischen, gesetzlichen und sozialen Aspekte der "life sciences" sowie die Thematik der Nachhaltigkeit aus der Natur der Sache heraus typische Querschnittsthemen sind, sind sie nur in engster Verbindung mit den jeweiligen Fächern erfolgreich auf hohem wissenschaftlichem Niveau zu bearbeiten.
In dem Masse, wie diese Forschungsausrichtung an der Universität Basel institutionell verankert wird, soll dies denn auch über entsprechend ausgestattete Leistungsaufträge oder Professuren im Rahmen der einzelnen Fächer geschehen. Hinzu kommt, dass Nachhaltigkeitsforschung mehr und mehr problemorientierte, projektausgerichtete Forschung ist, bei der die personellen Zusammensetzungen von Projekt zu Projekt aufgrund unterschiedlicher Fragen, Aufgaben und Konstellationen wechseln.
Das Prinzip der Schwerpunkt- und Zentrumsbildung verfolgt die Universität Basel hingegen in den molekularbiologisch ausgerichteten Life Sciences. Sie beansprucht gar, in diesem Forschungsbereich in der schweizerischen Universitätslandschaft führend zu werden. Der Regierungsrat unterstützt diese Ausrichtung, die bereits ein enormes Ausmass an Kapazitäten und Ressourcen bindet. Dieser strategischen Ausrichtung liegt nicht zuletzt die Erkenntnis zugrunde, dass für den konsequenten Ausbau eines Lehr- und Forschungsschwerpunkts die gesellschaftliche Relevanz eines Themas allein nicht genügt. Vielmehr muss - wie dies im Bereich der molekularen Biologie der Fall ist - an vorhandene Stärken und langjährig aufgebaute Leistungen angeknüpft werden können.