Schliessung von 18 Briefverteilzentren – Die Schweizerische Post reduziert die Schweiz auf das Mittelland
MedienmitteilungRegierungsrat
Die Post plant die Schliessung von 18 Briefverteilzentren. In der Region sind rund 800 Menschen von dieser Schliessung betroffen. Drei neue Zentren sind geplant allesamt auf der Mittelland-Achse. Der Standortvorschlag für 3 neue Briefverteilzentren lässt den zweitwichtigsten Wirtschaftsraum der Schweiz die Region Basel beiseite. Der Regierungsrat Basel-Stadt kann diesen Entscheid nicht nachvollziehen. Der Bund muss sich nach diversen Entscheiden gegen unsere Region überlegen inwiefern er die Nordwestschweiz grundsätzlich noch zur Schweiz zählen will.
Der Regierungsrat stellt sich klar gegen diesen unverständlichen Entscheid, das Briefverteilzentrum in der Wirtschaftsregion Basel zu schliessen. Die Argumentation der Post ist nicht nachvollziehbar, insbesondere nachdem bereits in diesem Sommer der Post durch die beiden Regierungsräte Lewin (BS) und Straumann (BL) drei Vorschläge für neue Standorte vorgelegt wurden, die alle dem neuen Anforderungsprofil für Briefverteilzentren genügen.
Der Regierungsrat kann diesen Entscheid nicht akzeptieren. Er erwartet nun auch endlich von der Post innert nützlicher Frist eine klare Darlegung der Entscheidgrundlagen. Der Regierungsrat bezweifelt, dass die Kosten eines Zentrums in der Nordwestschweiz höher seien, als in einer anderen Region der Schweiz. Auch ist anderswo kaum eine idealere Verkehrsanbindung gegeben. Die Region wird durch die geplanten Vorhaben der SBB und die Massnahmen am Nationalstrassennetz verkehrlich optimal erschlossen sein. Hinzu kommt, dass das Briefaufkommen in der Nordwestschweiz erheblich ist und die Kosten eines weiten Transports ins Mittelland (insbesondere für der intraregionalen Briefverkehr) nicht unterschätzt werden dürfen. Auf Unverständnis stösst auch die Tatsache, dass zwei der neuen Zentren (Langenthal/Aarau und Grossraum Zürich) in so grosser Nähe zueinander erstellt werden sollen, andererseits aber die Region Basel nicht berücksichtigt wird. Schliesslich fliessen in das offenbar zukunftsorientierte Projekt der Post keinerlei Überlegungen über die Attraktivität der Grenznähe der Nordwestschweiz in einem liberalisierten Postmarkt ein.
Das Wirtschafts- und Sozialdepartement und der Regierungsrat Basel-Stadt haben schon frühzeitig – im Sommer letzten Jahres - mit der Schweizerischen Post Kontakt betreffend das Projekt REMA aufgenommen. Dies nachdem man durch Dritte (!) auf die Reorganisationsarbeiten am Briefverteilzentrennetz der Schweiz aufmerksam gemacht wurde. Von Beginn weg hat sich Konzernleiter Gygi sehr bedeckt gegeben und kaum relevante Informationen weitergeleitet.
Dass nun noch gar ohne vorgängige Information eines Gesprächspartners eine derartige Entscheidung öffentlich kommuniziert wird, ist nicht akzeptabel.