Weiterhin keine Noten an Primar- und Orientierungsschulen
MedienmitteilungRegierungsrat
(Anzugsbeantwortung Christine Heuss FDP; Giovanni Orsini DSP; sowie Bericht zur Motion A. Zanolari SVP) -- Der Regierungsrat hält an den Beurteilungssystemen der Primar- und Orientierungsschulen fest. Die Beurteilung der Schülerinnen und Schüler soll weiterhin mit differenzierten Lernberichten und Beurteilungsgesprächen erfolgen Noten sollen nicht wieder eingeführt werden. An den Orientierungsschulen und an der Weiterbildungsschule sind Optimierungen geplant und eingeleitet.
Bewährte Beurteilungssysteme an Orientierungs- und Primarschulen
An den Primar- und Orientierungsschulen sollen die Noten nicht wieder eingeführt werden. Die zurzeit an den Primar- und Orientierungsschulen verwendeten Beurteilungssysteme, welche auf Lernberichten und Beurteilungsgesprächen beruhen, sind in erwünschtem Ausmass differenziert und förderorientiert. Sie lassen eine umfassendere, aussagekräftigere Beurteilung zu als eine Beurteilung durch Noten und Noten-Zeugnisse. Noten informieren zu unpräzise und zu undifferenziert über den Leistungsstand und lassen kaum prozessorientierte und prognostische Aussagen zu. Sie vermögen zwar leistungsstarke Schülerinnen und Schüler zu motivieren; bei Leistungsschwächeren hingegen wirken sie demotivierend und beschädigen die Leistungsbereitschaft. Lernberichte und Beurteilungsgespräche hingegen vermögen alle Schülerinnen und Schüler in erwünschtem Sinn zu orientieren, zu korrigieren und zu ermutigen. Nur wo der Schule abschliessend die Auslesefunktion zugewiesen wird und damit die Kompetenz, Berechtigungen für weiterführende Schulen zu erteilen oder zu verweigern, stützt sie sich sinnvollerweise zusätzlich auf die für diese Funktion zweckdienlichen Noten und Noten-Zeugnisse ab.
Die Auffassung des Regierungsrates, in den Primar- und Orientierungsschulen könne auf Noten und Noten-Zeugnisse verzichtet werden, zielt also weder auf die Abschaffung der Beurteilung noch auf eine Relativierung des Leistungsanspruchs der Schule – im Gegenteil: Der Regierungsrat plädiert ausdrücklich für eine möglichst differenzierte, aussagekräftige, förderorientierte Leistungsbeurteilung. Die Kritik an den Noten auf diesen Stufen meint also nicht die Beurteilung und das Leistungsprinzip, sondern vielmehr den Mangel an Information, der die Note kennzeichnet.
Weiterführende Massnahmen bei den Orientierungsschulen
Der Regierungsrat beantragt deshalb dem Grossen Rat, die parlamentarischen Vorstösse Giovanni Orsini und Christine Heuss abzuschreiben und die Motion Angelika Zanolari nicht zu überweisen.