Die Schulen Basel-Stadt setzen das Integrationsleitbild um
MedienmitteilungRegierungsrat
(Anzugsbeantwortung Markus Borner SD) -- Die Schulen unternehmen verschiedene Anstrengungen die fremd- und mehrsprachigen Kinder und Jugendlichen im Kanton Basel-Stadt zu integrieren und ihnen berufliche und gesellschaftliche Perspektiven zu eröffnen.
Der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer an den Basler Schulen beträgt zurzeit 40 Prozent. Es ist anzunehmen, dass diese Zahl weiter ansteigen wird; bis 2005 wird vom Statischen Amt eine Zunahme von rund 2 Prozent erwartet. Die Population der ausländischen Kinder und Jugendlichen an unseren Schulen hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert: Während im Jahr 1998 noch 61 Prozent der Schülerinnen und Schüler ohne Schweizer Pass hier geboren worden waren, stieg der Anteil der in der Schweiz geborenen ausländischen Kinder und Jugendlichen kontinuierlich auf 72 Prozent im Jahr 2002 an. Der Umstand, im Zielland geboren worden zu sein, hat nachweislich positiven Einfluss auf den Integrationsprozess.
Bildung und Integration sind zwei der vier im Politikplan der Regierung verankerten Schwerpunkte. Im Schulbereich sind in jüngster Vergangenheit zudem grosse Anstrengungen zur Umsetzung des Integrationsleitbildes unternommen worden. In den letzten beiden Jahren wurden verschiedene Projekte im Kindergarten und in den Primarschulen lanciert, so zum Beispiel das Projekt "Standardsprache im Kindergarten", in dem die Auswirkungen eines Hochdeutsch geführten Unterrichts auf die Sprachentwicklung untersucht werden oder verschiedene Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte der Primarschulen. Im laufenden Jahr liegt der Schwerpunkt auf der Stufe der Orientierungsschulen. Ein stufenübergreifendes Sprachförderungskonzept, welches die zentralen Sprachkompetenzen an den Übergängen der Schulstufen beschreibt, befindet sich in Arbeit. Über die spezifischen Integrationsprojekte hinaus dienen auch das Gesamtsprachenkonzept oder die neu bis zum siebten Schuljahr eingeführte Fünftagewoche mit Mittagsverpflegung indirekt dieser Zielsetzung.
Eine bessere quartierübergreifende Durchmischung der Schulklassen an der OS wäre nur auf Kosten der Aufhebung des Quartierprinzips möglich. Bei der Klasseneinteilung der Weiterbildungsschule, welche nie quartierspezifisch organisiert war, wird in hohem Masse auf eine ausgewogene Durchmischung geachtet. Weitere Verbesserungen werden auf dieser Stufe von der kürzlich vom Regierungsrat beschlossenen Schaffung einer integrativen Volksschule, zu der auch das 8. und 9. Schuljahr gehört, erwartet.
Es ist dem Regierungsrat ein vordringliches Anliegen, dass das Potential von Kindern und Jugendlichen aus vielfältigen Lebenswelten und Erfahrungszusammenhängen vermehrt anerkannt, genutzt und gefördert wird; auch den fremd- und mehrsprachigen Kindern und Jugendlichen muss eine berufliche und gesellschaftliche Perspektive eröffnet werden.
(Vgl. auch Medienmitteilung zur Motion von Heidi Hügli www.unibas.ch/rr-bs/medmit/rrbs/2003/01/rrbs-20030128-001.html )