Wirtschaftsberichte 2003: Wirtschaftsstandort Basel in guter Form
MedienmitteilungRegierungsrat
Die Wirtschaftsregion Basel war in der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre der Wachstumsleader unter den Schweizer Regionen und die Wachstumsaussichten sind gut. Dies sind die wichtigsten Resultate des zum zweiten Mal gemeinsam mit dem Kanton Basel-Landschaft publizierten Berichts "Wirtschaft beider Basel". Er begleitet den politischen "Wirtschaftsbericht ‘03" zuhanden des Grossen Rates in dem der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt seine Politik zur Erhaltung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Basel darlegt.
Die Region Basel war in den letzten Jahren gemessen am Bruttoinlandprodukt der Wachstumsleader unter den Schweizer Regionen. Dem Beschäftigungsabbau zu Beginn der Neunzigerjahre um rund 30 000 Stellen folgte zwischen 1998 und 2001 ein markanter Beschäftigungsanstieg. Der gemeinsame statistische Bericht zeigt weiter, dass die momentan spürbare Rezession in der Region milder ausfällt als in der übrigen Schweiz und als zu Beginn der Neunzigerjahre. Die Wirtschaftsstruktur ist vielseitig und im Grossen und Ganzen gesund – und die Wachstumsaussichten sind gut. Die derzeitige Rezession schlägt sich zwar in höheren Arbeitslosenzahlen nieder, die aber vergleichsweise geringer ausfallen als in anderen Wirtschaftszentren der Schweiz. Etwas kritischer ist die Bevölkerungsstruktur und die damit verbundene Lage der öffentlichen Haushalte zu betrachten. Bedingt durch die eher urbane Struktur der beiden Basel ist die Bevölkerung etwas älter als der schweizerische Durchschnitt. Das Arbeitskräfteangebot hat abgenommen, die Erwerbsquote ist aber wegen der erhöhten Erwerbsbeteilung der Frauen gestiegen.
Insgesamt beurteilt der Regierungsrat sowohl die Dynamik wie auch die Standortqualität des Wirtschaftsstandortes Basel als gut. Trotzdem gilt es, die Wirtschaftskraft und die Attraktivität von Basel mit gezielten Massnahmen weiter zu erhöhen. Dabei konzentriert sich der Regierungsrat im Rahmen der Möglichkeiten der kantonalen Politik in erster Linie auf das Schaffen und Erhalten von attraktiven, im Vergleich zu anderen Standorten im In- und Ausland überdurchschnittlichen Rahmenbedingungen. Wie der "Wirtschaftsbericht ‘03" aufzeigt, stehen dabei Massnahmen in den Bereichen Arbeitsmarkt, Bildung und Forschung sowie Innovationsförderung im Vordergrund. Weitere zentrale Themen der regierungsrätlichen Politik sind die Anbindung Basels an das Verkehrsnetz im In- und Ausland sowie die Lebensqualität im Stadtkanton.
Zu den wichtigsten Faktoren für die wirtschaftliche Entwicklung gehören qualifizierte Arbeitskräfte, die regionale Wissensbasis sowie ein attraktiver Arbeitsmarkt. In seiner Arbeitsmarktpolitik versucht der Regierungsrat insbesondere, durch rasche und unkomplizierte Bewilligungserteilung, aber auch durch die Erhöhung des lokalen Bildungsniveaus für die ansässigen Unternehmen dort gute Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, wo es in seiner Kompetenz und seinen Möglichkeiten liegt. Ein auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittenes Beratungsangebot und gezielte Qualifizierungsmassnahmen sollen ferner arbeitslose Personen darin unterstützen, ihre Vermittlungsfähigkeit zu erhalten und zu erhöhen. Weitere Massnahmen der kantonalen Arbeitsmarktpolitik zielen darauf ab, die berufliche Grund- und Weiterbildung und die Ausbildungsbereitschaft der Wirtschaft zu fördern. Für den Forschungsstandort Basel sind ausgezeichnete Hochschulen mit internationaler Ausstrahlung unabdingbar. Hier strebt der Regierungsrat vor allem die rasche Realisierung des geplanten ETH-Instituts für Systembiologie mit Standort Basel an, um damit der universitären Forschung und der Zusammenarbeit mit der Industrie neue Perspektiven zu eröffnen.
Ein weiterer Schlüsselfaktor für den Erfolg der Region Basel ist ihre Innovationsstärke, vor allem in den Life Sciences. Diese soll unter anderem durch die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft und eine Verbesserung des Wissenstransfers gezielt gestärkt werden. Um die Life-Sciences-Region Basel noch breiter bekannt zu machen, will der Regierungsrat zudem den Life-Sciences-Cluster Basel im Ausland offensiv vermarkten.
Als Standortfaktor nicht zu unterschätzen sind eine optimale Erreichbarkeit und eine hervorragende Infrastruktur. Hier will der Regierungsrat vor allem die bestmögliche Erschliessung des Kantonsgebietes und die attraktive Verkehrsanbindung an die Region und die wichtigen Destinationen im In- und Ausland sicherstellen und verbessern. Entsprechende Massnahmen umfassen z.B. den Einsatz für den Anschluss an den europäischen Schnellverkehr oder den Schienenanschluss des EuroAirport. Weiter soll die trinationale Regio-S-Bahn durch eine Vielzahl von Neu- und Ausbaumassnahmen profitieren oder die BVB durch grössere Selbstständigkeit besser für die Zukunft gerüstet werden.
Die Lebensqualität wird zu einem immer bedeutenderen Faktor im internationalen Standortwettbewerb, besonders für international tätige Unternehmen. Wie die im Jahr 2003 durchgeführte Bevölkerungsbefragung gezeigt hat, entsprechen deren Bedürfnisse im Grossen und Ganzen jenen der Baslerinnen und Basler. Mit Massnahmen wie der Bereitstellung von mehr Wohnraum, der Verbesserung der familienexternen Tagesbetreuung oder der Sauberkeit in der Stadt – um nur einige zu nennen – sollen auch hier gezielte Verbesserungen vorgenommen werden.
Auf einer allgemeineren Ebene will sich der Regierungsrat beim Bund und den anderen Schweizer Kantonen mehr Gehör verschaffen und die regionale Integration noch stärker vorantreiben. Ein Standortförderungsgesetz soll zudem die rechtliche Grundlage für die gesamte Standortförderungspolitik schaffen.
Hinweise
Die Wirtschaftsberichte Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie der gemeinsame wirtschaftsstatistische Bericht der Statistischen Ämter BS und BL finden Sie ab sofort unter:
www.bs.ch/Wirtschaftsbericht03.pdf
http://www.baselland.ch/docs/parl-lk/vorlagen/2003/v231/2003-231_inh.htm#fra metop
www.bs.ch/Wirtschaft-BS-BL.pdf