Sicherheitsstufe-3-Bereich für das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt
MedienmitteilungRegierungsrat
Das Kantonale Laboratorium des Sanitätsdepartements Basel-Stadt soll einen Sicherheitsstufe-3-Bereich zur Analyse von Mikro-Organismen erhalten. Für diese Einrichtung beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat einen Nachtragskredit von 570'000 Franken. Weil der neue Bereich am Kantonalen Laboratorium als Regionallabor für die Kantone Aargau Basel-Landschaft Solothurn und Basel-Stadt eingerichtet werden soll und sich der Bund an den Kosten beteiligt wird diese Ausgabe weitgehend durch Fremdmittel refinanziert.
Für die Einrichtung eines Sicherheitsstufe-3-Bereiches am Kantonalen Laboratorium des Sanitätsdepartements Basel-Stadt als "Regionallabor der Region Nord" beantragt der Regierungsrat einen Nachtragskredit von 570'000 Franken. Mit der Einrichtung dieses neuen Labor-Bereiches für die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Solothurn und Basel-Stadt soll eine schnell zugängliche und leistungsfähige Analytik installiert werden. Die Analysemöglichkeit bezweckt, den beteiligten Kantonen unter anderem im Bedarfsfall die Sicherheit zu bieten, Proben mit möglicherweise gefährlichen Organismen rasch auswerten zu können. Durch schnelle Analyseresultate, insbesondere wenn sie zu einer Entwarnung führen, können Verunsicherungen in der Öffentlichkeit und eventuelle wirtschaftliche Schäden verhindert respektive vermindert werden.
Die Ereignisse im Herbst 2001 rund um den Milzbrand (Anthrax) haben gezeigt, dass für die Bewältigung solcher Ereignisse eine leistungsfähige Analytik von grösster Bedeutung ist. Eine Untersuchung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) hat indes in der Schweiz einen Engpass bei der Analytik derartiger Organismen geortet. Deshalb wurde in der Zwischenzeit ein Konzept entwickelt: Für die Schweiz stellt ein nationales Konzept mit regionalen Sicherheitslabors, welche den daran beteiligten Kantonen eine nahe gelegene Möglichkeit zur Analyse verdächtiger Proben sowie den Zugang zu den nationalen Referenzzentren garantieren, die richtige Lösung dar. Das nationale Labornetzwerk ist letztlich ein Element eines nationalen Schutzkonzeptes gegen "Bioterrorismus und neue biologische Bedrohungen", dessen Eckpunkte von der eidgenössischen Kommission für ABC-Schutz im Auftrag des Bundesrates ausgearbeitet werden.
Das Regionallabor für die "Region Nord" soll nun am Kantonalen Laboratorium Basel-Stadt eingerichtet werden. Das regionale Sicherheitslabor wird über einen Sicherheitsstufe-3-Bereich verfügen, nutzt bestehende Strukturen und Kompetenzen, vermittelt spezifische Kenntnisse und Beratung, führt die analytische Triage von Proben aller Art aus und erstellt die Primäranalyse der bekanntesten B-Erreger (Mikro-Organismen).
Mit zum Entscheid für den Standort Basel-Stadt hat geführt, dass am hiesigen Kantonalen Laboratorium für die notwendigen Aufwendungen (Infrastruktur, Betrieb) Synergien genutzt werden können. Bedeutende Synergiemöglichkeiten ergeben sich aus der bisherigen und künftigen speziellen Funktion des baselstädtischen Laboratoriums im Rahmen des Vollzuges der eidgenössischen Einschliessungs-Verordnung. Ein Grossteil der Einrichtung des Sicherheitslabors auf Stufe 3 wird daher vom Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) zur Verfügung gestellt. Auch das BAG hat eine finanzielle Starthilfe angeboten. Schliesslich wird aufgrund von extern finanzierten Projekten zumindest für die nächsten drei bis vier Jahre kein zusätzliches Personal für den neuen Laborbereich benötigt.
Das Vorhaben kann dank dem hohen Anteil an Fremdfinanzierung äusserst kostengünstig ausgeführt werden. Vom beantragten Kredit muss tatsächlich lediglich ein Betrag von 42'000 Franken in Anspruch genommen werden.