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Basel-Stadt erleichtert Ansiedelung von Hochschul Spin-Offs

Medienmitteilung

Regierungsrat

Mit zwei neu konzipierten Massnahmen will der Regierungsrat die Entstehung und Ansiedelung von Hochschul Spin-Offs also von Unternehmen die aus Hochschulen heraus gegründet werden erleichtern. Einerseits können solche Unternehmen während drei Jahren staatliche Mietzinsvergünstigungen beantragen. Dies soll ihnen die Geschäftsentwicklung während der Aufbauphase erleichtern. Andererseits gewährt der Kanton der Firma Tivona 038 AG als Eigentümerin des sich im Bau befindlichen "Science Park Basel" eine Mietzinsausfallgarantie. Als Gegenleistung wird im Science Park ein fertig ausgebautes "Spin-Off-Center" eingerichtet das sich besonders als Standort für junge High-Tech-Unternehmen eignet. Beide Massnahmen hat der Regierungsrat - gestützt auf das neue Standortförderungsgesetz - nach Anhörung der Finanzkommission des Grossen Rates beschlossen. Sie werden aus dem Standortförderungsfonds finanziert und kosten zwischen 2007 und 2013 insgesamt maximal 4.25 Millionen Franken.

Im Unterschied zu Standorten wie Zürich oder Lausanne verfügt Basel bisher über keine geeignete Infrastruktur und keine adäquaten Anreize zur Förderung von Unternehmen, die aus einer Hochschule heraus neu gegründet werden. Dies will der Regierungsrat ändern. Ab sofort können solche Unternehmen mit Sitz in Basel-Stadt beim zuständigen Amt für Wirtschaft und Arbeit eine Mietzinsvergünstigung beantragen. Diese ist pro Unternehmen auf maximal 100'000 Franken pro Jahr begrenzt und wird während maximal drei Jahren ausgerichtet. Das Gesamtbudget pro Jahr beträgt eine halbe Million Franken, das heisst, es können während der Laufzeit des Programms (2007 bis 2013) jedes Jahr mindestens fünf Unternehmen gefördert werden. Da die ausbezahlten Beträge in der Regel tiefer sein werden, ist die effektive Zahl der für eine Förderung in Frage kommenden Unternehmen in der Praxis wohl deutlich höher. Im Vordergrund stehen Unternehmen, die geistiges Eigentum aus einer Hochschule in ihr Unternehmen einbringen, also typischerweise an einer Hochschule die Wissens- und Technologietransferstelle durchlaufen haben. Ein ähnliches Programm bestand bereits während der letzten drei Jahre, war jedoch auf Unternehmen der Life Sciences – Wirtschaft beschränkt, wurde zurückhaltend kommuniziert und noch kaum genutzt, nicht zuletzt, weil die Spin-Off-Aktivität der Universität Basel quantitativ begrenzt war.

Die zweite Massnahme, die der Regierungsrat beschlossen hat, ergänzt die Unterstützung von Hochschul Spin-Offs um eine räumliche Komponente: im Science Park Basel in Kleinhüningen - gegenüber des geplanten Einkaufszentrums Stücki - wird in einem der fünf geplanten Hauptgebäude auf zwei Stockwerken ein Start-Up- und Spin-Off-Zentrum entstehen, das insbesondere der Universität Basel erlauben soll, eigene Spin-Offs an einem attraktiven Ort zu platzieren. Im Unterschied zu anderen Objekten in der Region baut die Investorin - die Firma Tivona 038 AG - die Infrastruktur in einem Mix von Büros, Labors und Werkstätten fertig aus. Entsprechende Räume können somit nach Fertigstellung des Gebäudes im Herbst 2008 kurzfristig bezogen werden. Die übrigen Stockwerke des Gebäudes werden im Rohbau ("core & shell") erstellt. Hier werden entsprechende Räume innert vier Monaten bezugsbereit sein. Über die Vermietung sämtlicher Flächen in diesem Gebäude entscheidet ein Beirat, der unter anderem aus Vertretern der Tivona und des Kantons besteht. Schliesslich entsteht im Eingangsgeschoss des Gebäudes eine attraktive Zone, die von den Mietern gemeinsam genutzt werden kann (Sitzungsräume, Verpflegung, etc.). Durch die Ansiedelung innovations- und wertschöpfungsstarker Unternehmen soll das Gebäude innerhalb des Science Park zu einem Kristallisationskern werden. Im Gegenzug gewährt der Kanton der Tivona 038 AG während zwei Jahren (mit Option auf ein drittes Jahr) eine Mietzinsausfallgarantie, die auf maximal 250'000 Franken pro Jahr begrenzt ist, also maximal 0.5 Mio., bzw. 0.75 Millionen Franken beträgt. Diese Garantie dient dazu, Leerstände auszugleichen, die der Investorin dadurch entstehen, dass sie bewusst Mietfläche vorhält, und zwar wie erwähnt zu Gunsten von kleineren Start-Up-Unternehmen oder Spin-Offs aus Hochschulen und Industrie.

Mit beiden Massnahmen zusammen will der Regierungsrat die Gründung und Ansiedelung von High-Tech-Unternehmen aus Hochschulen und Industrie im Kanton Basel-Stadt gezielt fördern und damit den Wirtschaftsstandort Basel weiter aufwerten.

Weitere Auskünfte

Samuel Hess, Telefon +41 (0)76 367 85 38 (12.15 – 13.30 Uhr oder ab 16.30 Uhr) Leiter Wirtschaftsdienste, Amt für Wirtschaft und Arbeit