Urs Blindenbacher, geboren 1953, arbeitet im Hauptberuf als Gymnasiallehrer für Deutsch und Geschichte in Liestal, daneben als Theaterpädagoge und Konzertveranstalter. Seine Begeisterung für den Jazz begann in der ersten Hälfte der Siebzigerjahre via Rock, Blues und Fusion. Auf ein paar spontan organisierte Konzerte im damaligen "Jazz-Workshop am Totentanz" folgte die Gründung von "Jazz in Basel". Nach kontinuierlicher Aufbauarbeit während der bewegten Achtziger Jahre folgte 1990 mit der Gründung des Vereins "Jazz by Off Beat" eine Konsolidierung der Organisation. Seit rund zehn Jahren arbeitet der Verein eng mit der Jazzschule Basel zusammen und organisiert das jährlich im Frühling durchgeführte internationale Jazzfestival in Basel.

Dass sich Basel heute mit gutem Grund als Jazzstadt in jährlichen Festivals mit renommierten Vertretern der Jazzszene feiern darf, ist weitgehend dem Engagement von Urs Blindenbacher zu verdanken, der diese internationale Elite nach Basel brachte. Dass der Begriff des Jazz dabei eine fast unbegrenzte Erweiterung erlebt und Brücken zu verschiedenen Bereichen der klassischen und Ethno-Musik schlägt, ist ebenfalls sein Verdienst. Angefangen hat alles im Februar 1976 in der Safranzunft in Basel. Damals veranstaltete "Jazz in Basel" unter der Leitung von Urs Blindenbacher mit bescheidenen Mitteln das erste Jazzkonzert mit dem Posaunisten Albert Mangelsdorff. Bald war die Safranzunft zu eng, schon nach zwei Jahren musste das Festival in grössere Säle umziehen - ins Stadttheater, in die Musikakademie, das Gundeldingercasino, später das Stadtcasino Basel, das Volkshaus Basel, den Burghof Lörrach, das Kunstmuseum Basel und den bird's eye jazzclub. Im letzten Jahr konnte bereits das 30. Jubiläum des Jazzfestivals gefeiert werden. Heute werden die Veranstaltungen von Jazz in Basel/OFF BEAT und der Jazzschule Basel unter dem gemeinsamen Label JAZZ BY OFF BEAT/JSB organisiert. JAZZ BY OFF BEAT/JSB strebt damit eine stilistische Öffnung der Konzerte und des Festivals an, ohne jedoch das unverwechselbare Profil eines seriösen Konzertveranstalters zu verlieren.

Urs Blindenbacher hatte während all dieser Jahre die künstlerische Leitung des Jazzfestivals inne und erreichte parallel dazu die gelungene Zusammenarbeit mit der Jazzschule Basel. Es ist ihm durch sein unermüdliches Engagement, sein künstlerisches Gespür, sein Bewusstsein für Qualität und seine mitreissende, leidenschaftliche Persönlichkeit gelungen, das Phänomen Jazz auf hohem Niveau einem breiten Publikum zu vermitteln, ohne eine kommerzielle Nivellierung des Programms zu riskieren. Dabei mutet er dem Publikum auch immer wieder Ungewohntes und Experimentelles zu in der Überzeugung, dass ein Kunstevent mit Jazz-Stars ein Publikum auch herausfordern oder kontrovers diskutiert werden darf. Mit dem Einbezug der lokalen Szene und der Jazzschule Basel wird auf kluge Weise Nachwuchsförderung betrieben. Für dieses langjährige Engagement erhält er die Auszeichnung mit dem Kulturpreis 2007 der Stadt Basel.

Der Kulturpreis der Stadt Basel wird dieses Jahr zum 35. Mal vergeben; er ist mit 20'000 Franken dotiert. In der Jury sind Rolf d’Aujourd’hui, Heidi Fischer, Michael Koechlin, Friederike Kretzen, Alicia Soiron, Gilli und Diego Stampa, Jeannette Voirol und Isabel Zürcher. Die Preisverleihung durch den Regierungsrat findet am 19. November 2007 um 18.15 Uhr im Rathaus statt (Einladung an die Medien folgt).