Direkt zum Inhalt springen

Breadcrumb-Navigation

Regierungsrat überweist den Ratschlag zur Verlängerung der Tramlinie 8

Medienmitteilung

Regierungsrat

Mit der Realisierung der Tramverlängerung von Kleinhüningen nach Weil am Rhein will der Regierungsrat ein sichtbares Zeichen für das Zusammenwachsen der trinationalen Agglomeration Basel setzen und eine möglichst umweltgerechte Bewältigung des Verkehrs ermöglichen. Die Bauarbeiten sollen noch vor Ende 2008 beginnen. Beim Grossen Rat wird dafür ein Kredit von brutto 672 Mio. Franken beantragt. Von dieser Summe werden die Bundesbeiträge in der Höhe von voraussichtlich 25 Mio. Franken abgezogen. Neben dem Bau der Tramlinie beinhaltet die Vorlage auch Massnahmen zur Entlastung Kleinhüningens vom Schwerverkehr.

Streckenführung
Die Verlängerung der Tramlinie 8 soll ab Gärtnerstrasse über die neu zu bauende Gärtnerstrassenbrücke, die Kleinhüningeranlage und die ebenfalls zu erneuernden Hiltalingerbrücken zum Zoll geführt werden (siehe Plan im Anhang). Die geplante Strecke biegt beim Rheincenter in die Hauptstrasse von Weil Friedlingen ein und führt unter der Autobahnbrücke hindurch zum Bahnhof Weil am Rhein. An der Endhaltestelle gibt es direkte Abgänge zu den Bahnsteigen der Regio-S-Bahn. Die Inbetriebnahme des neuen Trams ist für das Jahr 2012 geplant. Eine weitere Verlängerung der Tramlinie bleibt möglich.

Damit das Tram in der Kleinhüningeranlage nicht im Stau stecken bleibt, soll diese – wie von der Quartierbevölkerung schon lange gefordert – vom Schwerverkehr entlastet werden. Dazu ist der Bau von zwei Rampen von der Hiltalingerstrasse auf die Südquaistrasse vorgesehen. Die Kleinhüningeranlage kann so für den Schwerverkehr gesperrt werden.

Beteiligung des Bundes und Baden Württembergs an den Baukosten
Die weitere Planung und der Bau der Tramlinie werden, zusammen mit den flankierenden Massnahmen, für die Strecke von Kleinhüningen bis Weil am Rhein Bahnhof 104 Mio. Franken kosten (exkl. MWST, Kostengenauigkeit +/- 15%). Gemäss Infrastrukturfonds-Gesetz (IFG) beteiligt sich die Eidgenossenschaft mit 50% an die anrechenbaren Baukosten von 86 Mio. Franken, sofern vor Ende 2008 mit dem Bau begonnen wird. Keine Beiträge bezahlt der Bund an die Planungs- und Projektierungskosten. Die Bundesbeiträge für die ganze Strecke dürften also rund 43 Mio. Franken betragen, wobei die Detailverhandlungen noch zu führen sind. Das Land Baden-Württem¬berg hat seinerseits in Aussicht gestellt, im Rahmen des Gemeinde-Verkehrsfinanzierungs¬gesetzes (GFVG) weitere Beiträge an die Baukosten des deutschen Abschnittes auszurichten.

Der Regierungsrat ist sich bewusst, dass der Bau des Trams für die Stadt Weil am Rhein einen finanziellen Kraftakt bedeutet und stellt deshalb dem Grossen Rat Antrag, die Nachbarstadt mit der Übernahme von 50% der Planungskosten zu unterstützen. Die Stadt Weil am Rhein hat darum ersucht, weil weder das Land Baden Württemberg noch der Bund (Eidgenossenschaft) Beiträge an die Planung und Projektierung ausrichten. Weiter ist der Regierungsrat bereit, der Stadt Weil am Rhein einen Teil der Förderbeiträge des Landes Baden-Württemberg vorzufinanzieren, falls diese nicht entsprechend dem Baufortschritt ausbezahlt werden. Die Baukosten sollen, nach Abzug der Bundesbeiträge, gemäss Territorialitätsprinzip zwischen den Partnern aufgeteilt werden.

Gemäss aktuellem Verhandlungstand und nach Abzug der Bundesbeteiligung würde das Projekt den Kanton Basel-Stadt rund 42 Mio. Franken (inkl. MWST) kosten. Das Land Baden-Württemberg und die Stadt Weil am Rhein hätten zusammen 23 Mio. Franken (exkl. MWST) beizusteuern. Den Rest von circa 43 Mio. Franken übernähme die Eidgenossenschaft.

Erneuerung Kleinhünigeranlage
Die Gesamtkosten von 104 Mio. Franken beinhalten weit mehr als nur die Erstellung der Traminfrastruktur (Trassee, elektrische Anlagen, Haltestellen). Das vorliegende Projekt umfasst auch die komplette Erneuerung des Strassenraums in der Kleinhüningeranlage, insbesondere die Aufwertung der Baumallee und die Erstellung von Trottoirüberfahrten und den Bau der Rampen für die Schwerverkehrsentlastung. Es hat sich im Laufe der Planungsarbeiten gezeigt, dass die Gärtnerstrassenbrücke und die Hiltalingerbrücken, aufgrund der zusätzlichen Lasten durch das Tram, nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren sind und deswegen neu gebaut werden müssen.

Nächste Schritte
Bis Ende Januar 2008 wird der Gemeinderat von Weil am Rhein – parallel zur Behandlung des Geschäfts im Grossen Rat – darüber befinden, ob das Tram weiter geplant werden kann und ab Ende 2008 realisiert werden soll. Damit ein termingerechter Baubeginn möglich ist, müssen der Kanton und die Stadt Weil am Rhein bis Ende September 2008 eine Vereinbarung über den Bau und die Finanzierung unterzeichnet haben. Die Planauflage in Basel-Stadt ist für Anfang 2008 vorgesehen.

Vorgeschichte
Die letzte Erweiterung des Basler Tramnetzes über die Stadtgrenze hinaus liegt über 70 Jahre zurück. Im Januar 2007 hat der Grosse Rat einen Planungskredit für die Verlängerung der Tramlinie 8 von Kleinhüningen nach Weil am Rhein gesprochen. Er verspricht sich vom Projekt insbesondere auch eine Verbesserung des Modal Splits im grenzüberschreitenden Verkehr. Der Kanton Basel-Stadt und die Stadt Weil am Rhein haben seither die Planung der neuen Tramlinie intensiv vorangetrieben.

In Basel wurde der Kontakt mit der Quartierbevölkerung während der Planungsphase über eine Begleitgruppe sichergestellt, die sich aus Mitgliedern der Kontaktgruppe Kleinhüningen zusammensetzt. Dieser Dialog wird während der Ausführungsplanung und dem Bau der neuen Tramlinie selbstverständlich weitergeführt. Am 17. Oktober 2007, 19.00 Uhr findet im Quartiertreffpunkt Kleinhüningen (Kleinhüningerstrasse 205) eine Veranstaltung für die Quartierbevölkerung statt. Die Regierungsräte Ralph Lewin und Barbara Schneider werden über das Projekt informieren und für Fragen zur Verfügung stehen.

Weitere Auskünfte

Regierungsrat Dr. Ralph Lewin Telefon +41 (0)61 267 85 40 Vorsteher Wirtschafts- und Sozialdepartement Martin Häfliger Telefon +41 (0)61 267 40 18 Öffentlicher Verkehr Wirtschafts- und Sozialdepartement