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Rückfälligkeit von Straftätern frühzeitig erfassen

Medienmitteilung

Regierungsrat

Basler Regierung will Rückfallrisiko von Straftätern besser beurteilen -- Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt will systematische Risikoanalysen bei Straftätern einführen. Er hat für das Projekt "Risk Assessment – Risikobeurteilung bei Straftätern" einen Kreditantrag von 12 Millionen Franken an den Grossen Rat gestellt. In einem zweijährigen Pilotprojekt soll die Bewährungshilfe des Kantons Basel-Stadt eine neue Befragungsmethode einsetzen. Dabei werden bereits zu Beginn der Haft Informationen über den inhaftierten Straftäter gesammelt und systematisch ausgewertet. Ziel der Risikoanalyse ist es Straftäter zu resozialisieren und damit die Rückfälligkeit der Straftäter zu verhindern.

Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt will als erster Kanton der Schweiz eine neue Befragungsmethode bei Straftätern einsetzen. "Risk Assessment – Risikobeurteilung bei Straftätern" heisst das neue Arbeitsinstrument für die Bewährungshilfe und den Strafvollzug des Kantons Basel-Stadt. Dabei werden die Lebensumstände der Straftäter systematisch untersucht: Alkoholsucht, Drogenabhängigkeit oder Arbeitslosigkeit können Delikte fördern. Diese deliktfördernden Lebensumstände erhöhen das Risiko, dass ein Straftäter rückfällig wird und erneut ein Delikt begeht. Die Risikoanalyse "Risk Assessment" sucht nach den Gründen, die zur Straffälligkeit führen. Erst wenn diese Gründe bekannt sind, können gezielte und wirkungsvolle Täterprogramme erstellt werden.

"Risk Assessment" geht systematisch vor: Es sammelt möglichst lückenlos alle wesentlichen Informationen über einen Straftäter und wertet diese Angaben aus. Die Bewährungshilfe leitet die Auswertungen an die Gerichte und den Strafvollzug weiter. "Risk Assessment" erstellt ein umfassenderes Täterprofil als es mit den bisherigen Beurteilungsmethoden erzielt werden konnte. Ein Straftäter durchläuft dadurch gezielte Täterprogramme wie Beratungen oder Arbeitsprogramme. Massnahmen, die zur Wiedereingliederung des Straftäters in die Gesellschaft führen, werden den Lebensumständen des Straftäters entsprechend erfolgen. Die neue Beurteilungsmethode ist ein Instrument, die Zahl der Rückfälle bei Straftätern zu verringern.

Das Basler Pilotprojekt "Risk Assessment – Risikobeurteilung von Straftätern" soll zwei Jahre dauern. Das Projekt schliesst alle Personen ein, die länger als 48 Stunden inhaftiert sind. Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig.
Das Rechtswissenschaftliche Institut der Universität Zürich wertet die Ergebnisse des Pilotprojekts aus.
England wendet "Risk Assessments" seit 2001, Holland seit 2004 an.

Weitere Auskünfte

Dr. Guy Morin, Telefon +41 (0)61 267 80 47 Vorsteher Justizdepartement Dr. Dominik Lehner, Telefon +41 (0)61 267 81 02 Leiter Strafvollzug