Hochschule für Gestaltung und Kunst: Baukredit für Neubau und Umbau auf dem Kunstfreilager Dreispitz
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Regierungsrat hat zuhanden des Grossen Rates die Kreditvorlage für einen Neubau und einen Umbau auf dem Dreispitz zugunsten der Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) verabschiedet. Deren heutige sechs Standorte sollen damit auf dem Areal des ehemaligen Zollfreilagers zusammengefasst werden. Der beantragte Kredit beläuft sich auf 120 Mio. Franken. Die Bauten werden voraussichtlich auf Semesterbeginn Herbst 2013 bezogen sein.
Innerhalb des Perimeters des von der Gemeinde Münchenstein verabschiedeten Quartierplans Kunstfreilager auf dem Dreispitz ist vorgesehen, die Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK), die heute auf sechs verschiedene Standorte in Basel und Aarau verteilt ist, zusammenzufassen. Der entsprechende Grundsatzentscheid wurde am 1. Januar 2006 im Staatsvertrag über die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und dem damit verbundenen Leistungsauftrag zwischen den vier Trägerkantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn festgelegt. Mit diesem ersten konkreten Bauprojekt tritt die Entwicklung des Dreispitzareals in die Phase der Realisierung. In der HGK werden voraussichtlich rund 1000 Studierende, Dozierende und weitere Beschäftige tätig sein.
Das auf dem Kunstfreilager zu realisierende Projekt – es besteht aus einem Neubau und dem Umbau des bestehenden, denkmalgeschützten Freilagergebäudes – resultierte aus einem zweistufigen Wettbewerbsverfahren, das im Dezember 2007 von den Architekturbüros Morger & Dettli, Basel, und Müller Sigrist, Zürich, für sich entschieden worden ist. Letztere zeichnen verantwortlich für den geplanten Umbau, Morger & Dettli realisieren den Neubau, der in die Nähe des Tors 13 an der Emil Frey-Strasse zu stehen kommen wird. Der elfgeschossige, über 40 Meter hohe Neubau bietet auf rund 13'000 m2 Geschossfläche eine grosszügige Aula, zwei Hörsäle, gegen 20 Seminar- und Theorieräume sowie eine Bibliothek. Ebenfalls im Hochhaus untergebracht sind die Räumlichkeiten der Direktion und der Verwaltung. Im Erdgeschoss liegen das Foyer und eine Caféteria. Das Untergeschoss beinhaltet Lager, Technik und ein Parking für gegen 30 Fahrzeuge. Im umzubauenden Gebäude B des ehemaligen Zollfreilagers werden auf weiteren rund 17'000 m2 Ateliers, Werkstätten und Lagerräume eingerichtet.
Das direkte und übergeordnete Interesse für die Ansiedlung der HGK in diesem Bereich des Dreispitz ist sowohl bei den Nutzern als auch bei der Eigentümerin, der Christoph Merian Stiftung, gegeben. Die Ansiedlung der HGK steht im Einklang mit der Vision und dem Entwicklungskonzept Dreispitzareal. Die Vision geht zurück auf eine städtebauliche Studie von Herzog & de Meuron aus dem Jahr 2002. Der dem nun beschlossenen Projekt rechtlich zugrunde liegende Quartierplan muss von der Regierung des Kantons Basel-Landschaft noch verabschiedet werden. Der Quartierplan zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass er für den Umbau den Minergie-Standard vorschreibt und für den Neubau den Minergie-P-Standard. Auch im Bereich Ökologie werden dem neusten Stand entsprechende Vorgaben gemacht (Minergie Eco).
Die Bausführung ist für den Zeitraum von Frühling 2011 bis Frühling 2013 vorgesehen. In die Jahre 2009 und 2010 fallen das Baugenehmigungsverfahren sowie die Ausarbeitung des Bauprojekts. Für die Einrichtung und Inbetriebnahme der beiden Gebäude ist die Zeit ab Frühjahr bis Herbst 2013 vorgesehen. Der vom Grossen Rat zu bewilligende Baukredit beläuft sich auf insgesamt 120,14 Mio. Franken. Der Kanton Basel-Stadt kauft das Gebäude B im ehemaligen Zollfreilager von der Christoph Merian Stiftung und erwirbt von der Stiftung das Baurecht für das HGK-Areal. Die beiden Gebäude werden an die HGK vermietet.