Der Regierungsrat hat dem Grossen Rat für die Finanzierung der ersten Phase (2009 – 2012) des Projekts Internationale Bauausstellung IBA Basel 2020 einen Kredit in der Höhe von 1,88 Millionen Franken beantragt. Die IBA Basel 2020 setzt den thematischen Schwerpunkt auf die Herausforderungen einer trinationalen Metropole. Wie kann es der wachsenden Agglomeration gelingen, trotz oder gerade wegen ihrer administrativen Grenzen eine Agglomeration mit einer hohen Lebens- und Umweltqualität zu bleiben und gute Voraussetzungen für weiteres wirtschaftliches Wachstum zu bieten? Die Hauptschauplätze der IBA Basel liegen in den Städten und Gemeinden des Trinationalen Eurodistricts Basel (TEB). Es werden einerseits die Grenzgebiete zwischen den drei Nationalstaaten und die Übergänge zwischen Stadt und Landschaft und andererseits die Brennpunkte der Siedlungsentwicklung thematisiert und bearbeitet.

Rund zehn Jahre dauert dieses gemeinsame Entwickeln und Realisieren in der Stadtregion Basel, mit einzelnen Höhepunkten. Das IBA-Auftaktjahr ist 2010. Im Jahr 2013 wird es eine Zwischenpräsentation geben, bei der die IBA zum „Baustellen schauen“ einlädt. Die grosse Abschlusspräsentation wird 2020 stattfinden, bei der alle realisierten Projekte feierlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In den Jahren dazwischen werden die verschiedenen Projekte lanciert, bearbeitet und umgesetzt. Die Bevölkerung wird über den zehnjährigen Zeitraum verschiedentlich informiert und eingebunden.

Die Beratungs- und Organisationsstruktur der IBA Basel 2020 ist sehr offen angelegt. So werden Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Bürgerinnen und Bürger zu Partnern und Mitgestaltern der IBA. Damit führt die IBA Basel fort, was schon andere Bauausstellungen begonnen haben: Einen Rahmen für gemeinschaftlich betriebene Innovation schaffen. Experten, Akteure und auch die Bürgerinnen und Bürger arbeiten gemeinsam an der Zukunft der Stadtregion. Die Organisation dieses Miteinanders obliegt dem sogenannten IBA-Büro, welches bis 2012 in den Trinationalen Eurodistrict Basel eingebettet ist.

Das IBA-Büro ist Wegbereiterin für die IBA-Projekte, die gemeinsam oder auf Initiative von öffentlichen Trägern oder privaten Unternehmen initiiert und entwickelt werden. Die Projekte müssen in sozialer, baulicher und ökologischer Hinsicht Massstäbe setzen. Sie müssen zudem einen innovativen Beitrag zum Leitthema der IBA leisten. Erst dann erhalten sie aufgrund von Empfehlungen einer internationalen Jury und durch Entscheid des regionalen politischen IBA-Lenkungsausschusses ein IBA-Label. Die Projekte, Events und Prozesse, die ein Label erhalten haben, werden bis zu ihrer Realisierung weiter begleitet und unterstützt. Sie profitieren von einer intensiven Kommunikations- und Promotionsarbeit in ganz Deutschland, der Schweiz und Frankreich. So wird die Qualität und der Mehrwert der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sichtbar und erlebbar gemacht.

International wird eine Bauausstellung durch zukunftsfähige Beiträge aus Stadt- und Regionalentwicklung, Freiraumplanung, Baukultur und Städtebau, die international Beachtung finden. Um dieser Vorbildfunktion einer IBA gerecht zu werden, wird die IBA Basel 2020 alle Kräfte auf der schweizerischen, französischen und deutschen Seite des Trinationalen Eurodistricts Basel mobilisieren. Sie ist die erste IBA ausserhalb von Deutschland und im Kern bereits trinational bzw. international angelegt.

Die Projektpartner aus dem Elsass, dem Südbaden, dem Kanton Aargau und der Gemeinde Riehen haben bereits ihr Ja zum Projekt IBA Basel 2020 ausgesprochen. Gefördert wird das Projekt durch die Neue Regionalpolitik des eidgenössischen Bundes und voraussichtlich seitens der Europäischen Union im Rahmen des INTERREG IVa-Programms.

Die Bezeichnung „Internationale Bauausstellung IBA“ meint nicht eine „Ausstellung“ im herkömmlichen Sinne, bei dem man ein eingezäuntes Gelände betritt und an einem Kassenhäuschen Eintritt bezahlt. Bei einer Internationalen Bauausstellung werden zwar auch innovative Gebäude ausgestellt und wertvolle urbane Landschaften oder kulturelle Darbietungen gezeigt, vor allem aber wird die Zukunft der Stadtregion entworfen und anhand von beispielhaften Arealentwicklungen konkretisiert.

Prominente Beispiele für Internationale Bauausstellungen sind zum einen die IBA Emscher Park im Ruhrgebiet, die von 1989 bis 1999 stattfand und dazu beigetragen hat, dass die Stadt Essen im Jahr 2010 Kulturhauptstadt wird. Zum anderen die IBA Hamburg, die von 2007 bis 2013 innovative Lösungen zu den Herausforderungen heutiger Metropolen sucht: Wie geht man mit einer immer internationaler werdenden Stadtgesellschaft um, wie kann man dem Klimawandel entgegen treten.