IWB beantragen Anpassung der Trinkwassertarife
MedienmitteilungRegierungsrat
Seit der letzten Tarifanpassung Anfang 2007 sind die Kosten für die Herstellung von Trinkwasser markant gestiegen. Um die Kosten künftig decken zu können wird eine Erhöhung der Trinkwassertarife notwendig. Die IWB beantragen darum dem Regierungsrat eine Anpassung des allgemeinen Wassertarifs von heute 140 Franken pro Kubikmeter auf neu 146 Franken pro Kubikmeter. Der auf der maximalen Durchflussmenge des Wasserzählers basierende Grundtarif soll von jährlich 40 Franken (m3/h) auf neu 60 Franken (m3/h) steigen.
Der Grossteil der Kosten für den Betrieb und den Unterhalt der Trinkwasseranlagen und -netze ist fix, also nicht vom Verbrauch abhängig. Und diese Fixkosten steigen stetig an. Die Gründe dafür sind zunehmende Ansprüche an die Qualitätssicherung, die sich auf die Produktionskosten in den Langen Erlen auswirken, unter anderem durch die Inbetriebnahme der Aktivkohlefilteranlage. Ebenso sind die Beschaffungskosten für den Trinkwasserbezug bei der Hardwasser AG rückwirkend auf den 1.1.2008 markant angehoben worden – auch eine Folge der wachsenden Qualitätsansprüche. Zudem sind die IWB mit steigenden Kosten für Betrieb und Unterhalt sowie für den Tiefbau bei Leitungserneuerungen konfrontiert. Demgegenüber sind die Erlöse aus dem Wasserverkauf zum Grossteil verbrauchsabhängig und damit tendenziell sinkend.
In der Folge können die Einnahmen der heute gültigen Wassertarife die erwarteten Kosten nicht vollumfänglich decken. Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat darum heute einem Antrag der IWB-Werkkommission zur Anpassung der Wassertarife zugestimmt. Zum 1.7.2009 wird sowohl der Grundpreis als auch der Mengenpreis pro Kubikmeter Trinkwasser angehoben.
Der Mengentarif soll von heute 1.40 CHF/m3 auf neu 1.46 CHF/m3 und der an der Zählergrösse bemessene Grundtarif von heute 40 CHF (m3/h) pro Jahr auf neu 60 CHF (m3/h) pro Jahr steigen. Die stärkere Erhöhung des Grundtarifes ist notwendig, um die Kostendeckung auch bei weiter sinkendem Verbrauch sicherstellen zu können. Im Durchschnitt macht der Grundpreis ungefähr ein Viertel der Gesamtkosten fürs Trinkwasser aus. Die Tarifanpassung berücksichtigt nur die effektiven Kostensteigerungen sowie die Veränderungen bei den Erlösen.
Für statistische Modell-Haushalte ergeben sich folgende durchschnittliche Mehrkosten: Bei einer Einzimmerwohnung mit einem Wasserverbrauch von 72 m3 pro Jahr beträgt der Mehraufwand etwa 18 Franken pro Jahr, in einer Dreizimmerwohnung mit 114 m3 Wasserverbrauch rund 24 Franken pro Jahr. Für eine dreiköpfige Familie in einem 5-Zimmer-Einfamilienhaus und einem Wasserverbrauch von 150 m3 im Jahr betragen die jährlichen Mehrkosten rund 69 Franken. Der Vergleich mit anderen Stadtwerken mit vergleichbarer Infrastruktur zeigt, dass die künftigen Kosten fürs Trinkwasser im Kanton Basel Stadt im Mittel der grössten zehn Schweizer Städte liegen. Die Höhe der individuell zu erwartenden Wasserkosten kann am einfachsten mit dem Tarifrechner der IWB auf www.iwb.ch bestimmt werden.