Der Regierungsrat hat dem Grossen Rat für den Bau einer Gemeinschaftsgrabanlage einen Kredit in der Höhe von 3 Mio. Franken und für den Einbau neuer Urnennischen zur Sicherung und Erweiterung des Bestattungsangebotes auf dem Friedhof Hörnli einen Kredit in der Höhe von 420'000 Franken beantragt.

Der Friedhof am Hörnli wurde 1932 als Zentralfriedhof der Stadt Basel eröffnet. Die ursprüngliche Anlage des Friedhofs hat hauptsächlich Erd- und Urnenbestattungen im traditionellen Sinne vorgesehen. Neben den klassischen Bestattungsarten waren gemäss Verordnung über das Bestattungs- und Friedhofwesen (Friedhofordnung) auch Bestattungen in Gemeinschaftsgräbern möglich.

Ab 1940 stiegen nicht nur die Zahl der Urnenbeisetzungen stetig an, sondern auch die Bestattungen im anonymen Gemeinschaftsgrab. Der Anteil der Beisetzungen im Gemeinschaftsgrab beträgt heute rund 80 Prozent der jährlich insgesamt 1'348 Urnenbestattungen. Die meisten davon erfolgen anonym, die Abdankungsfeiern finden zentral in einer der Kapellen statt. In der Regel werden am Grabfeld keine Abdankungen und Beisetzungen durchgeführt. Demgegenüber ist nun aber deutlich der Wunsch nach unterschiedlichen und individuelleren Formen der Beisetzung und Abdankung vorhanden. Es sind bauliche Massnahmen erforderlich, um mit einer neuen Gemeinschaftsgrabanlage eine zeitgemässe Bestattungskultur mit vielfältigen Wahlmöglichkeiten anbieten zu können. Realisiert wird diese in den Jahren 2009 – 2011 in zwei Etappen.

Die Nachfrage nach Urnennischen in traditioneller Art, die in einer Wand oder Stützmauer mit Nischenplatten aus Naturstein integriert sind, ist ebenfass sehr gross. Derzeit gibt es auf dem Friedhof am Hörnli nur noch in der Abteilung 12 freie Urnennischenplätze. Eine Hochrechnung zeigt, dass diese verbleibenden Urnennischen voraussichtlich bis ins Jahr 2011 reichen. Ein Wiederverkauf ist frühestens 2023 nach Ablauf der Grabrechte möglich. Aufgrund der langfristigen Grabrechtnahme kann daher mit den bestehenden Anlagen nicht mehr reagiert werden.

Beim Bau der Abteilung 12 wurde die oberste Hangstützmauer so konzipiert, dass bei Bedarf die gleichen vorgefertigten Betonmodule wie beim bestehenden Urnennischengebäude in die Stützmauer eingesetzt werden können. So können 420 neue Urnennischen erstellt werden, welche das Angebot für rund sechs Jahre sichern werden.