Lohnmodell iJob und Sozialfirma für Basel-Stadt
MedienmitteilungRegierungsrat
Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose -- Immer mehr Langzeitarbeitslose sind langfristig auf Sozialhilfe angewiesen. Sie haben besonders im fortgeschrittenen Alter eingeschränkte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Der Regierungsrat hat darum Vorschläge für neue Arbeitsmöglichkeiten von Langzeitarbeitslosen gutgeheissen.
Die zunehmende Zahl von Langzeitarbeitslosen und über 50-Jährigen in der Sozialhilfe bereitet Sorgen: sie haben kaum mehr Chancen auf berufliche Integration, je länger die Arbeitslosigkeit dauert. Oft sind diese Personen gesundheitlich und in den Einsatzfähigkeiten eingeschränkt. Viele haben in der Arbeitslosenversicherung Qualifikationsprogramme absolviert, ohne dass dadurch ihre Vermittelbarkeit gestiegen ist. Es macht deshalb wenig Sinn, wenn sie von der Sozialhilfe weiter in derartige Massnahmen geschickt werden. Dringend nötig sind dauerhafte Arbeitsmöglichkeiten.
Das Lohnmodell iJob soll dafür die Grundlage bieten: Die Sozialhilfe kann Organisationen, welche Sozialhilfebezieherinnen und -bezieher mit einem Arbeitsvertrag engagieren, die Bruttolohnkosten gemäss Vorgaben der Sozialhilfe vergüten. Die Stundenansätze sind bescheiden und entsprechen den beschränkten Einsatzmöglichkeiten. Die Arbeitseinkommen werden dann bei Sozialhilfeunterstützung angerechnet. Mit einem Freibetrag fahren die Betroffenen besser, als wenn sie nur Sozialhilfe beziehen würden. Wer beispielsweise ein Einkommen von 1'000 Franken erarbeitet, erzielt total - im Vergleich zur normalen Sozialhilfeunterstützung - eine Verbesserung von 335 Franken, zudem werden Sozialversicherungsbeiträge gutgeschrieben. Die Arbeiten dürfen keine bestehenden Arbeitsplätze konkurrenzieren. Es ist vorgesehen, die Sozialpartner über die Einsätze zu informieren.
Für die Umsetzung dieses Konzeptes konnte ein erfolgreicher Partner gefunden werden: Die DOCK Gruppe, unter der Leitung von Daniela Merz (Vorsitzende der Geschäftsleitung), betreibt an mehreren Standorten bereits über 800 Arbeitsplätze im sozial integrativen Bereich. Sie beschafft sich die Aufträge im Industriesektor und holt Arbeit aus dem Ausland in die Schweiz zurück. DOCK will in Basel ab 2011 hundert Arbeitsplätze für Sozialhilfebezieherinnen und -bezieher aufbauen.
Neben DOCK sind aber auch bestehende Organisationen zur Arbeitsintegration eingeladen, mit dem Lohnmodell iJob Arbeitsplätze zu schaffen. Bedingung ist, dass die Arbeiten wettbewerbsneutral sind.
Die neuen Modelle werden für Menschen geschaffen, die kaum mehr Chancen für den ersten Arbeitsmarkt haben. Die Integration in den ersten Arbeitsmarkt insbesondere für jüngere Sozialhilfebezieherinnen und -bezieher hat nach wie vor Priorität. Dafür wird die Sozialhilfe zusammen mit dem Arbeitsintegrationszentrum AIZ weiterhin mit den in Basel bereits seit Jahren tätigen Organisationen zusammenarbeiten.