Riehen braucht keine eigene Sekundarschule
MedienmitteilungRegierungsrat
Allein auf der Schulanlage Bäumlihof, die teilweise auf Riehener Boden liegt, wäre genügend Platz vorhanden, um alle Sekundarschülerinnen und -schüler aus Riehen und Bettingen aufnehmen zu können. Ein Sekundarschulstandort in Riehen wäre mit grossen Planungsunsicherheiten verbunden und deshalb nicht sinnvoll, schreibt der Regierungsrat in seiner Antwort auf einen Anzug des Riehener Grossrates Thomas Grossenbacher (Grünes Bündnis).
Die Schülerinnen und Schüler werden auch in Zukunft die gesamte Primarstufe (acht Jahre) in der Nähe ihres Wohnquartiers besuchen. Der Zuteilungsentscheid für die anschliessende Sekundarschule ist hingegen nicht vom Wohnort abhängig: In einem eingeschränkten Wahlverfahren können vielmehr drei Präferenzen angegeben werden, von denen in den meisten Fällen einer der ersten beiden Wünsche berücksichtigt werden kann. Dieses Verfahren hat sich in der Weiterbildungsschule bewährt.
Standort Riehen geprüft und verworfen
Wo die zehn Sekundarschulstandorte liegen werden, wurde im Allokationsbericht Raum und im Ratschlag für «Neu- und Erweiterungsbauten für die Schulharmonisierung» festgelegt, den der Regierungsrat am 28. Juni 2011 zu Handen des Grossen Rates verabschiedet hat. Die Schulraumplanung des Regierungsrates sieht vor, den benötigten Neubau für die Sekundarschule auf dem Areal Sandgrube zu bauen. Bei der Standortsuche wurden im Sinn eines Anzuges von Thomas Grossenbacher (Grünes Bündnis) auch mögliche Varianten in Riehen Zentrum und Riehen Nord (Stettenfeld) geprüft. Dabei ist der Regierungsrat zur Überzeugung gelangt, dass ein Sekundarschulstandort in Riehen mit grossen Planungsunsicherheiten verbunden wäre und aus kantonaler Perspektive eine ungünstige Verteilung des Schulraumes zur Folge hätte. Die für die Berücksichtigung des eingeschränkten Wahlrechtes nötige Flexibität bei der Standortzuteilung würde stark reduziert und es würde deutlich schwieriger, die Schulklassen über die einzelnen Sekundarschulen hinweg ausgewogen zusammen zu setzen.
Genügend Platz in gut erreichbaren Standorten
In seiner Antwort auf den in Riehen parteipolitisch breit abgestützten Anzug zeigt der Regierungsrat zwar grundsätzlich Verständnis dafür, dass die zweitgrösste Gemeinde der Region über eine eigene Sekundarschule verfügen möchte. Unter dem Strich kommt er aber zum Schluss, dass ein solches Vorhaben im geforderten Zeitrahmen bis 2015 nur schwer zu realisieren wäre und es in Riehen keinen Sekundarschulstandort braucht. An den von Riehen aus gut erreichbaren Sekundarschulstandorten Bäumlihof, Drei Linden (auf Riehener Boden gelegen) und Sandgrube ist Platz für insgesamt 60 Klassen. Für Riehen und Bettingen wird mit einem Bedarf von insgesamt rund 30 Klassen gerechnet. Es kann deshalb davon ausgegangen werden, dass sämtliche Zuteilungswünsche aus Riehen und Bettingen für diese, für den Rest des Kantons eher peripher gelegenen Standorte berücksichtigt werden können. Aus diesen Erwägungen heraus beantragt der Regierungsrat, den im Dezember 2010 überwiesenen Anzug Thomas Grossenbacher als erledigt abzuschreiben.