Erstes umfassendes Basler Kulturleitbild seit über 25 Jahren
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Basler Regierungsrat hat das neue Kulturleitbild verabschiedet. Es gilt für die Jahre 2012-2017 und erfüllt den im Kulturfördergesetz (KuFG) vom 1. Januar 2010 festgelegten Auftrag. Es ist das erste umfassende Kulturleitbild seit über 25 Jahren, das die Basler Kultur in ihrer Qualität und Breite würdigt und evaluiert. Es manifestiert den Gestaltungswillen des Kantons in kulturellen Belangen und bestätigt Basel als kulturell herausragende Stadt in der Schweiz.
Der Regierungsrat präsentiert mit dem Kulturleitbild seine grundsätzlichen Gedanken zu den aktuellen Herausforderungen der Kulturpolitik und bestätigt die Bedeutung von Kunst und Kultur im Kanton Basel-Stadt. Das Kulturleitbild erstellt daher eine Bestandesaufnahme der Kulturstadt und der Kultur im Kanton Basel-Stadt, legt die übergeordneten Förderziele fest, konkretisiert die kulturpolitischen Ziele, wie sie im Legislaturplan für die Jahre 2009–2013 unter dem Titel «Schwerpunkt Kulturstadt mit Ausstrahlung» formuliert wurden und benennt die daraus abgeleiteten Massnahmen. Ein besonderer Akzent wird bei der Vermittlung kultureller Angebote und bei der Qualitätssicherung gesetzt. Gewicht erhalten die Themen Publikumspflege und Nachfrageorientierung sowie Museumspolitik, Orchesterpolitik und Freie Szene und die Jugendkultur. Das KLB hat zum Ziel, Basel als Kulturhauptstadt der Schweiz zu stärken und baut auf der gegenwärtig lebendigen und dynamischen kulturellen Atmosphäre auf. Die Ausstrahlung der Kulturregion Basel reicht weit über die Schweizergrenze hinaus und soll durch die vorgeschlagenen Massnahmen weiter ausgebaut werden.
Ziel der Basler Kulturpolitik ist es, öffentlich relevante kulturelle und künstlerische Äusserungen zu fördern. Die öffentliche Hand soll dabei steuern und ermöglichen. Das Kulturleitbild führt aus, welchen Stellenwert die Vielfalt von Kunst und Kultur für die Stadt und die Region Basel einnehmen und respektiert sowohl die Bedeutung des Kulturellen Erbes wie auch neuer Bewegungen. Es macht die Kulturförderung transparent und liefert damit eine Vertrauensbasis für die Zusammenarbeit zwischen den Behörden, den kulturellen Akteuren und der Öffentlichkeit.
Ausgehend von den Leitsätzen der Regierung setzt das KLB folgende förderstrategischen Ziele fest:
1. Aktiv Kultur vermitteln
- Kulturvermittlung an möglichst viele richten
- Interkulturelles Engagement steigern
- Teilhabemöglichkeiten steigern
2. Die Museumslandschaft profilieren
- Kantonale Museumspolitik formulieren
- Konzept zur Sicherung der Sammlungen erstellen
- Profile der Museen schärfen
- Öffnung der Museen zur breiten Bevölkerung erweitern
- Neue Museen und Direktionen erfolgreich etablieren
3. Basler Geschichte zum öffentlichen Thema machen
- Lücken in der Geschichtsdarstellung beheben
- Vermittlung von Geschichte verstärken (Forum für Geschichte)
4. Basel als Musikstadt stärken und profilieren
- Orchesterstrukturen und -programme klären
- Situation von Stadt-Casino und Konzerthaus klären
5. Produktionsbedingungen der Freien Szene verbessern
- Junge und neue Kulturformen fördern
- Freie Produktionsförderung verstärken
- Produktions- und Proberäume schaffen
6. Qualität sichern
- Evaluationen als Bestandteil der Kulturförderung etablieren
- Controlling- und Potenzialgespräche einführen
7. Betriebswirtschaftliche Instrumente sinnvoll einsetzen
- Betriebswirtschaftliche Steuerungsmechanismen garantieren
- Nachfrage- und Qualitätsorientierung in der Kulturförderung verstärken
Das Kulturleitbild richtet sich an alle interessierten Kreise der Bevölkerung, insbesondere jedoch an die verschiedenen kulturellen Akteure und Anspruchsgruppen sowie an die politischen und kulturellen Partner in der Region.
Das vorliegende KLB ist eine Überarbeitung des Entwurfs vom August 2010. Es ist entstanden nach einem breiten Vernehmlassungsprozess durch die kulturpolitisch interessierte Öffentlichkeit. Zentrale Ergebnisse der öffentlichen Vernehmung sind bei der Verfassung des Kulturleitbildes berücksichtigt worden.