Kulturpreis an Alain Claude Sulzer
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Kulturpreis der Stadt Basel 2013 geht an Alain Claude Sulzer. Er gehört zu den international beachteten Schweizer Autoren. Bis heute umfasst das Werk des 1953 in Riehen geborenen Autors sieben Romane, zwei Erzählbände, eine Novelle und einen Basel-Führer, der dieses Jahr erschienen ist.
Alain Claude Sulzer wurde am 17. Februar 1953 in Riehen geboren. Nach einer Ausbildung zum Bibliothekar machte er seine ersten Schritte als Autor mit achtzehn Jahren; zunächst veröffentlichte er hauptsächlich Hörspiele. 1983 erschien sein erster Roman, für den er den Rauriser Literaturpreis erhielt; in der Folge erschienen regelmässig alle zwei, drei Jahre neue Bücher. Basel blieb er immer verbunden. Heute gehört Alain Claude Sulzer zu den international beachteten Schweizer Autoren.
Den literarischen Durchbruch schaffte er 2004 mit dem Roman «Ein perfekter Kellner». Als bisher einziger Schweizer erhielt er dafür den renommierten französischen Prix Médicis étranger, den wichtigsten Preis für Nicht-Franzosen, sowie den Prix des auditeurs de la suisse romande. Auch in der Schweiz ist Sulzer mit diesem Roman auf breite Resonanz gestossen, der Roman wurde mit einem Einzelwerkpreis der Schweizerischen Schillerstiftung ausgezeichnet.
«Ein perfekter Kellner» ist der erste Roman einer Trilogie über die Sechzigerjahre in der Schweiz. In dieser Trilogie fand Sulzer zu seinem Stil und seiner Sprache, die sich durch Beobachtungsgabe, Atmosphäre und Eleganz auszeichnen. Ein zentrales Thema dabei ist die Homosexualität. Es folgen «Privatstunden» (2007), das mit dem Hermann-Hesse-Preis geehrt wurde, und der Roman «Zur falschen Zeit» (2010), in dem sich ein Sohn auf die Suche nach seinem homosexuellen Vater macht, der sich das Leben genommen hat. An die Gegenwart schliesslich wagt Sulzer sich in seinem jüngsten Roman «Aus den Fugen» (2012): Er spielt in Berlin im Milieu der klassischen Musik. Während eines Tages und einer Nacht verweben sich die Schicksale von Besuchern eines Klavierkonzerts in der Berliner Philharmonie auf geradezu magische Weise. In 45 kurzen Kapiteln erfasst Sulzer eine oder zwei der handelnden Figuren und setzt sie in ein raffiniertes Beziehungsgeflecht zueinander. Der Roman «Aus den Fugen» wurde vom deutschsprachigen Feuilleton gefeiert und kam 2012 auf die viel beachtete Shortlist des Schweizer Buchpreises. Alain Claude Sulzer veröffentlicht essayistische Arbeiten (über Malerei, Literatur und Musik) in verschiedenen Zeitungen, regelmäßig ist er auch bei Radio SRF 2 als Kritiker zu hören.
Bis heute umfasst Sulzers Œuvre sieben Romane, zwei Erzählbände, eine Novelle und einen Basel-Führer, der dieses Jahr erschienen ist. Es handelt sich um eine sehr persönliche und wohltuend unsentimentale Sympathiekundgebung an jene Stadt, der er eng verbunden ist. In der hiesigen Literaturszene ist er ein wichtiger Netzwerker. Gleichzeitig ist Alain Claude Sulzer ein Kosmopolit. Während er sich zwischen 1977 und 1997 vor allem in Deutschland seinen Lebensmittelpunkt hatte, lebt er heute in Basel, im Elsass und in Berlin, er arbeitet als Herausgeber, Übersetzer und Kritiker – in erster Linie aber ist er ein bedeutender Basler Autor mit internationaler Ausstrahlung.
Der Kulturpreis der Stadt Basel wird dieses Jahr zum 41. Mal vergeben; er ist mit 20'000 Franken dotiert. In der Kulturpreis-Jury sind bis Ende 2013 Katrin Eckert, Hans-Georg Hofmann, Sandra Leis, Hansmartin Siegrist, Isabel Zürcher, Fritz Hauser (als Preisträger 2012 einmalig dabei) und Philippe Bischof. Die Preisverleihung durch den Regierungsrat findet am Montag, 11. November 2013 um 18.15 Uhr im Rathaus statt. (Einladung an die Medien folgt).