Der Kanton Basel-Stadt fördert die Selbständigkeit und die gesellschaftliche Teilhabe von Erwachsenen mit einer Behinderung. Wo sie dazu auf Assistenz und Förderung angewiesen sind, sichert die Abteilung Behindertenhilfe des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt ein entsprechend differenziertes Angebot. Das Wohnheim Klosterfiechten hat sich dabei auf die Betreuung von Menschen aus dem Autismusspektrum und herausforderndem Verhalten spezialisiert, die in ihrer Wahrnehmungsverarbeitung und Handlungsplanung häufig überfordert sind und darauf mit starken Stereotypien oder (Auto-)Aggressionen reagieren können. Ein gutes Zusammenspiel von Betreuungskonzept und Funktionalität kann dazu beitragen, ein förderndes und zugleich stabilisierendes Umfeld zu schaffen.

Das bestehende Gebäude aus dem Jahr 1979 wurde als Wohnpavillon des damaligen Schulheims Klosterfiechten erstellt. Die für die Nutzung als Wohnheim ungünstige Aufteilung über zwei Geschosse sowie der ungenügend auf die sehr spezifischen Anforderungen der heutigen Bewohnerinnen und Bewohner ausgerichtete Ausbau erschweren die betrieblichen Abläufe erheblich und wirken sich sehr negativ auf die Wohnqualität aus. Da das bestehende Gebäude zudem einen starken Unterhaltsbedarf aufweist, soll ein Ersatzneubau realisiert werden.

Aufgrund der heute idealen Lage für dieses spezifische Wohnangebot ist der Ersatzneubau am Standort des bestehenden Gebäudes vorgesehen - die 9 Bewohnerinnen und Bewohner müssen während den rund 1 ½ Jahren Bauzeit in einen Ersatzstandort verlegt werden.

Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat finanzielle Mittel in Höhe von rund 4,4 Millionen Franken für den Ersatzneubau sowie die temporäre Verlegung der Heimbewohnerinnen und Bewohner während der Bauzeit.

Im Rahmen eines Gesamtleistungswettbewerbs wurde für den Ersatzneubau ein Projektvorschlag inklusive Preisangebot evaluiert, der optimal auf die Bedürfnisse von Menschen aus dem Autismusspektrum ausgerichtet ist, einen sparsamen und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sowie einen kostengünstigen Betrieb und Unterhalt gewährleistet. Die Realisierung ist bis Ende 2016 geplant.