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Ulrich Blumenbach erhält den Basler Kulturpreis 2016

Medienmitteilung

Regierungsrat

Der bekannte literarische Übersetzer Ulrich Blumenbach erhält den mit 20‘000 Franken dotierten Basler Kulturpreis 2016. Mit der Auszeichnung werden seine herausragende Leistung und sein Engagement für die Kunst der Übersetzung gewürdigt. Ulrich Blumenbach ist einer der renommiertesten literarischen Übersetzer der Gegenwart und einer der wichtigsten Vertreter seines Fachs für die gesamte deutschsprachige Literaturszene.

Ulrich Blumenbach (*1964) lebt und arbeitet in Basel. Seit über 25 Jahren ist er mit Akribie, Entschiedenheit und Kreativität als literarischer Übersetzer vom Englischen beziehungsweise Amerikanischen ins Deutsche tätig und gehört zu den besten und renommiertesten Vertretern seines Fachs. Ulrich Blumenbach ermöglicht Leserinnen und Lesern in Basel, in der Schweiz und im deutschsprachigen Ausland die qualitativ hochstehende Erfahrung von englischsprachiger Literatur, deren Übersetzungen jährlich rund 65 Prozent im deutschen Buchhandel ausmachen.

Während seines Studiums der Anglistik und Germanistik in Münster, Sheffield und Berlin war Blumenbach Mitübersetzer einer Passage aus James Joyces Finnegans Wake. Seit 1993 übersetzt er Romane, Essays und Erzählungen von namhaften Autorinnen und Autoren wie Anthony Burgess, Truman Capote, Agatha Christie, Joshua Cohen, Stephen Fry, Nick Hornby, Jack Kerouac, Jonathan Lethem, Arthur Miller, David Foster Wallace, Tobias Wolff.

Für die Übersetzung von David Foster Wallace’ Roman Infinite Jest (dt. Unendlicher Spass, Köln: Kiepenheuer & Witsch 2009) wurde er mit dem Übersetzerpreis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung 2009 und dem Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse 2010 ausgezeichnet. Für die Übersetzung von Joshua Cohens Roman Witz erhielt er das Zuger Übersetzerstipendium 2015. Blumenbach leitet zusammen mit Fritz Senn das Zürcher Übersetzertreffen, arbeitet als Mentor für Nachwuchsübersetzer und -übersetzerinnen, ist Vorstandsmitglied des Deutschen Übersetzerfonds und lehrt und vermittelt in seinem Fachbereich.

Der Basler Kulturpreis geht erstmalig an einen literarischen Übersetzer. Mit dieser Auszeichnung wird ein kulturpolitisches Zeichen für die schöpferische Leistung sowie die kulturelle Bedeutung des Übersetzens gesetzt.

Literarisches Übersetzen ist eine wenig sichtbare künstlerische Arbeit, bei der es um weit mehr geht, als einen Originaltext in eine andere Sprache zu übertragen. Mit hoher sprachlicher Präzision und Einfühlungsvermögen werden werkgetreu Inhalt und Tonalität eines Textes übermittelt. Eine gute Übersetzung geht soweit, dass auch vermeintlich Falsches übersetzt wird und dabei unter Umständen Sprachschöpfung betrieben werden muss. So werden beispielsweise in Blumenbachs Übersetzung von David Foster Wallaces Werk „Unendlicher Spass – Infinite Jest“ in der authentischen Sprache der Protagonisten Wortverdrehungen und sprachliche Verwechslungen gleichermassen übersetzt.

Der Basler Kulturpreis wird dieses Jahr zum 44. Mal vergeben. Die Jury für die Verleihungen 2014 bis 2017 setzt sich zusammen aus; Vadim Jendreyko, Filmemacher und Produzent; Marc Krebs, Kulturredaktor Tageswoche; Ellinor Landmann, Redaktorin Kunst und Gesellschaft, Radio SRF2Kultur; Dr. Felix Meyer, Direktor Paul Sacher Stiftung; Annette Schönholzer, Kulturberaterin; Manuela Waeber, freie Lektorin; Jeannette Voirol, Leiterin Kulturinstitutionen Abteilung Kultur Basel-Stadt und Philippe Bischof, Leiter der Abteilung Kultur Basel-Stadt.

Hinweise

Die Preisverleihung durch den Regierungsrat findet am Montag, 31. Oktober 2016 um 18.15 Uhr im Rathaus statt. Die Einladung an die Medien folgt.

Weitere Auskünfte

Philippe Bischof Leiter Abteilung Kultur, Präsidialdepartement Basel-Stadt Tel. +41 61 267 84 23, philippe.bischof@bs.ch