Mobilitätsmanagement beim Kanton: Angestellte sollen umweltfreundlich zur Arbeit fahren
MedienmitteilungRegierungsrat
Die Verwaltung soll einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass der Kanton seine ambitionierten Klimaziele erreicht. Der Regierungsrat will daher die Geschäftsfahrten und die Arbeitswege der Kantonsangestellten umweltfreundlicher gestalten. Nebst dem bereits umgesetzten Jobticket möchte er eine Velopauschale einführen und mehr und attraktivere Veloabstellplätze zur Verfügung stellen. Damit der kantonale Fahrzeugpark auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden kann, sollen weitere Ladestationen in Betrieb gehen.
Die Basler Stimmbevölkerung hat im November 2022 beschlossen, dass Basel-Stadt bis 2037 das Ziel Netto-Null erreichen muss. Mit der kantonalen Klimaschutzstrategie für die Kantonsverwaltung hat der Regierungsrat entschieden, dass die Verwaltung bereits früher, nämlich bis 2030 die direkten Treibhausgasemissionen auf Netto-Null reduzieren soll. Zudem sollen auch die indirekten Emissionen soweit wie möglich reduziert werden. Zu letzterem gehören beispielsweise die Arbeitswege der Angestellten.
Die Mobilität ist heute für gut 40 Prozent der direkten und indirekten Emissionen der Verwaltung verantwortlich. Dort liegt also ein grosser Hebel. Hier möchte der Regierungsrat mit einem Mobilitätsmanagement für die Kantonsverwaltung ansetzen, das er heute zu Handen des Grossen Rates verabschiedet hat.
Das Mobilitätsmanagement für die Basler Verwaltung baut auf bestehenden Massnahmen auf. So besteht seit längerem ein restriktives Parkplatz-Reglement und die Spesenverordnung legt fest, dass Flugreisen unter 1'000 Kilometer nur ausnahmsweise zulässig sind. 2020 hat der Regierungsrat zudem beschlossen, ausschliesslich Elektrofahrzeuge zu erwerben, solange dadurch keine relevanten leistungsmässigen Nachteile gegenüber einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor anfallen. Seit Juli 2025 können Mitarbeitende mit dem Jobticket ein vergünstigtes U-Abo beziehen, was es attraktiver macht, mit dem ÖV zur Arbeit zu fahren. Mit einer Velopauschale möchte der Regierungsrat nun auch einen Anreiz schaffen, vermehrt mit dem Velo zur Arbeit zu fahren. Die Velopauschale in der Höhe von 150 Franken pro Jahr entspricht dem Gegenwert eines kleinen Veloservices. Die Kantonsangestellten können jeweils von einem vergünstigten U-Abo oder der Velopauschale profitieren – beides geht nicht. Das Mobilitätsmanagementkonzept sieht zudem einen bedarfsgemässen Ausbau von Veloabstellplätzen und Ladestationen für Elektrofahrzeuge an allen Verwaltungsstandorten vor.
Für die Umsetzung des Mobilitätsmanagements in der Verwaltung wird in den nächsten fünf Jahren eine befristete Teilzeitstelle notwendig sein. Diese Person wird Sensibilisierungsmassnahmen umsetzen und den Mitarbeitenden Informationen über ein nachhaltiges Verkehrsverhalten zur Verfügung stellen. Umfragen sollen die Datengrundlage zum Mobilitätsverhalten der Mitarbeitenden auf dem Arbeitsweg und während Dienstfahrten verbessern und aufzeigen, ob die Massnahmen ausreichen oder ob weitere Massnahmen notwendig sind, um das Netto Null Ziel zu erreichen. Der Regierungsrat beantragt beim Grossen Rat einmalig 1,1 Mio. Franken für die Projektstelle und die Umsetzung der Massnahmen. Zudem beantragt er 660’000 Franken pro Jahr für die Ausrichtung der Velopauschale.