Bikantonale Einsatzorganisation bilanziert positiven Einsatz am ESC 2025
MedienmitteilungKantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft
Bikantonale Einsatzorganisation ESC
Der erstmals gemeinsam von den Polizeikorps Basel-Stadt und Basel-Landschaft durchgeführte Einsatz am Eurovision Song Contest 2025 ist beendet. Die Gesamteinsatzleitung der bikantonalen Einsatzorganisation zieht eine insgesamt positive Bilanz: Bis auf einzelne Störaktionen durch Demonstranten verlief die Grossveranstaltung ohne gewalttätige Zwischenfälle.

Wie erwartet warf die angespannte Weltlage ihren Schatten über den friedlichen Musikwettbewerb. Die Einsatzkräfte wurden vor allem durch Demonstrationen aufgrund des Konflikts im Gazastreifens gefordert. Insgesamt zehn Demonstrationen in der ESC-Woche, davon drei bewilligte, verlangten von der Polizei immer wieder ein sorgfältiges Austarieren des Demonstrationsrechts einerseits und der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit andererseits. Besonders erwähnenswert sind die Eröffnungsfeier am 11. Mai 2025, bei der Einsatzkräfte am Messeplatz 150 Personen stoppen mussten, sowie die unbewilligte Demonstration am 17. Mai 2025, bei der rund 400 Demonstranten ebenfalls daran gehindert wurden, im durch das Festpublikum stark frequentierten Eurovision Village Störaktionen durchzuführen.
Verkehrsstörungen, Cyberattacke, einzelne Drohungen und Verstösse gegen das Drohnenflugverbot
Bedingt durch die Demonstrationen, aber auch durch den enormen Publikumsandrang, kam es auf Stadtgebiet die ganze Woche hindurch immer wieder zu Einschränkungen des öffentlichen Verkehrs. Auch die friedliche Meisterfeier des FC Basel führte zur Einstellung des Verkehrs in der Innenstadt, im Raum St. Jakob kam es aufgrund der Verkehrseinschränkungen zu Stau auf der Autobahn und in den Quartierstrassen. Vor und während dem Anlass wurden durch die Einsatzorganisation über 600 Bürgeranfragen rund um die Verkehrseinschränkungen beantwortet. Grössere Unfälle wurden über den ganzen Einsatzzeitraum keine verzeichnet.
Die im Rahmen des ESC erwarteten Cyberangriffe führten zu keinen Schäden an der IT-Infrastruktur von Behörden und Veranstaltern. Am Vortag des Finals verzeichnete das Bundesamt für Cybersicherheit BACS einen DDoS-Angriff auf verschiedene Schweizer Websites, durch den jedoch kein Datenabfluss verursacht wurde.
Während der ESC-Woche gingen drei Drohungen gegen die Veranstaltung per E-Mail ein, davon eine direkt an die Einsatzorganisation. Die sofort eingeleiteten Abklärungen ergaben jeweils keine ernstzunehmende Bedrohung. Alle drei Fälle wurden beanzeigt und an die Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft rapportiert. In 11 Fällen wurde durch das von den Regierungen Basel-Stadt und Basel-Landschaft erlassene Drohnenflugverbot verstossen. Die fehlbaren Drohnenpiloten konnten jeweils durch die Polizei lokalisiert und verwarnt werden. Es kam zu keinen Anzeigen oder Sicherstellungen.
Friedliche Stimmung beim Publikum
Als durchweg positiv darf die Stimmung beim Publikum bezeichnet werden, das vor allem am Final-Wochenende sehr zahlreich anwesend war. Gemessen am enormen Besucherandrang hatten Polizei und Rettungskräfte vergleichsweise wenig zu tun. Vereinzelt musste die Polizei Schlägereien zwischen alkoholisierten Festgängern schlichten; gröbere Angriffe blieben weitgehend aus. Bis dato wurden bei der Polizei auch keine sexuellen Übergriffe mit möglichem Bezug zum ESC beanzeigt.
Die Sanität der Rettung Basel-Stadt wurde zu verschiedensten Einsätzen aufgrund von Stürzen, Kreislaufproblemen oder anderen medizinischen Problemen gerufen. Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr verzeichneten durch die Woche keine erhöhte Einsatzlage, einzig am Sonntagmorgen rückte die Feuerwehr zu einem Brand im Hafen aus.
Die bikantonale Einsatzorganisation bilanziert insgesamt einen erfolgreichen Einsatz und einen weitgehend friedlichen Grossanlass mit einzelnen Störungen. Mit dem Ende des ESC kehren die in der bikantonalen Einsatzorganisation eingesetzten Kräfte wieder in ihre angestammten Korps und Stammorganisationen zurück.