Im Rahmen der 2000 Watt-Gesellschaft-Pilotregion Basel werden nachhaltige Innovationen für die Gesellschaft von morgen zuerst umgesetzt. Diese Pilotregion ist eine Initiative des Kantons Basel-Stadt und Novatlantis, der Nachhaltigkeitsplattform der ETH. Im Bereich Mobilität sollen neue umweltfreundliche Technologien und Treibstoffe, Erdgas und Biogas sowie langfristig Wasserstoff, ins Zentrum gestellt werden. Schon heute gibt es ca. 20 Erdgasfahrzeugmodelle mit sicherer und umweltfreundlicher Technologie. Da Erdgas im IWB-Versorgungsgebiet 25% billiger ist, sind diese Fahrzeuge auch finanziell attraktiv für Autofahrer und Flottenbetreiber sind. Die Antriebstechnologie mit Erdgas als Treibstoff hat jedoch weiteres Verbesserungspotenzial. Hier setzt die Entwicklung der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt (Empa) ein.

Feinstaubbelastung und Klimawandel sind hochaktuelle Themen, bei denen der Autoverkehr ein Hauptverursacher ist. Da sind innovative Lösungen willkommen, die lokal schädliche Emissionen wie Stickoxide und Partikel auf ein Minimum reduzieren und erst noch weniger klimafeindliches CO2 ausstossen. Empa und ETH Zürich haben gemeinsam mit Industriepartnern ein auf Erdgas ausgelegtes Motorkonzept "Clean Engine Vehicle (CEV)" entwickelt, das eine Reihe motortechnischer Massnahmen beinhaltet. Der erste Prototyp erzielte bereits eindrückliche Ergebnisse: mehr als 30% weniger CO2 und Einhaltung weltweit strengster Abgasvorschriften wie Euro 5 und des sogenannten kalifornischen SULEV-Standards.

Nun werden in Zusammenarbeit mit Volkswagen einzelne Module wie Katalysatoren und Motorsteuerung nach und nach so weiterentwickelt, dass sie möglichst schnell in die Serienenproduktion einfliessen können. Dafür ist eine Praxiserprobung mit vielen Fahrzeugkilometern unter Alltagsbedingungen mit unterschiedlichen Fahrern besonders hilfreich. Der VW Touran mit Elementen der CEV-Technologie ist ein solches Testfahrzeug, um wichtige Erkenntnisse für die weitere Entwicklung zu gewinnen.

Obwohl Prototyp, fährt sich das Fahrzeug mit 2.0-l-Erdgasmotor sehr komfortabel. Dank der fortschrittlichen Erdgas-Unterflurspeicherung ist von Gasflaschen nichts mehr zu sehen und der Kofferraum bietet genau so viel Platz wie die Modellvariante mit Benzinmotor. Davon können sich viele Testfahrer nun selbst überzeugen. Das Amt für Umwelt und Energie (AUE) Basel-Stadt organisiert den Testversuch im Rahmen der Pilotregion Basel. Der Regierunsrat selbst soll in den Genuss einiger Testfahrten kommen. Weiter werden verschiedene Ämter eingeladen, das Fahrzeug in einer Aktionswoche den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorzustellen. Damit soll die Verwaltung eine sichtbare Vorreiterrolle wahrnehmen.

Im Rahmen des Novatlantis-Projekts "Erlebnisraum Mobilität" sind auch gemeinsame Anlässe und Aktionswochen mit Flottenbetreibern aus der Privatwirtschaft sowie Auftritte bei Anlässen wie der rallye21 vorgesehen. So erhalten auch Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren.