27 Umwelt-Taxis in der Region Basel in voller Fahrt
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Das Projekt "Hundert Umwelt-Taxis in der Region Basel" (HUT) verbucht einen ersten Teilerfolg. Ein Jahr nach Projektstart sind bereits 27 mit Erdgas und Biogas betriebene Umwelttaxis in der Region Basel unterwegs. Bereits 19 Taxihalter aus Basel-Stadt und Basel-Landschaft sind Projektpartner und betreiben die Erdgastaxis die dank einem eigenständigen Logo "100 Umwelt Taxis" auf dem Fahrzeug erkennbar sind. Eine Begleitstudie von Novatlantis – "Nachhaltigkeit im ETH-Bereich" zeigt eine sehr hohe Akzeptanz bei von Erdgas-Taxis chauffierten Kunden. Allerdings gibt es noch viel zu wenig Private und Firmen die vom umweltfreundlichen Angebot Gebrauch machen.
Das Pionierprojekt "Hundert Umwelt-Taxis für die Region Basel" (HUT) wurde im Juni 2006 von den Industriellen Werken Basel (IWB) zusammen mit Taxiunternehmen aus der Region gestartet. Es ist Teil der Aktivitäten im Rahmen der 2000-Watt-Gesellschaft Pilotregion Basel, einem vom Baudepartement Basel-Stadt und Novatlantis –"Nachhaltigkeit im ETH-Bereich" initiierten Programm zur Förderung nachhaltiger Lösungen in der Region Basel. Gemäss Dominik Keller vom Amt für Umwelt und Energie (AUE) sind Erdgasfahrzeuge besonders sauber und stossen bis zu einem Viertel weniger klimaschädliches CO2 aus als vergleichbare Benzinfahrzeuge. Taxis mit Fahrleistungen von im Durchschnitt 60'000 km pro Jahr und einer hohen Sichtbarkeit sind zudem eine besonders geeignete Zielgruppe für diese umweltfreundliche Fahrzeugalternative. Das erklärt auch das Interesse des Programms EnergieSchweiz, das das Projekt mit einem Förderbeitrag an Taxihalter und als Auftraggeber einer Novatlantis-Begleitstudie unterstützt hat.
Gemäss Eduard Schumacher, Vorsitzender der Geschäftsleitung der IWB, sind die Erdgastaxis Teil einer Flotte von derzeit insgesamt 400 Erdgasfahrzeugen in der Region, die im 1. Halbjahr 2007 um ein Viertel angewachsen ist. Auch die 10 Tankstellen im Grossraum Basel zeigen, dass Fahren mit Erdgas im Aufwind ist. Dabei bestehen über 20% des Treibstoffes aus besonders klimafreundlichem Biogas aus der Region. Für Taxihalter sind aber die wirtschaftlichen Vorteile besonders interessant, denn Erdgas als Treibstoff kostet derzeit mindestens 30% weniger als Benzin. Dazu gibt es weitere Fördermittel der IWB für umweltbewusste Taxihalter, die umsteigen wollen. Gemäss den Zielen des Projektes HUT sollen bis 2015 100 Erdgastaxis in Betrieb sein. Dabei geht man nach dem anfänglichen Erfolg von jährlich 10 neuen Erdgas-/Biogastaxis für die Region Basel aus. Begünstigt wird das Wachstum in Zukunft vom steigenden Angebot an Fahrzeugmodellen und einem erweiterten Tankstellenangebot.
Im Auftrag von Novatlantis und EnergieSchweiz haben das Paul Scherrer Institut (PSI) und die sustainserv GmbH eine Studie durchgeführt, die das Pionierprojekt "Hundert Umwelttaxis" in der Startphase begleitet hat. Ziel war es, die Erfolgsfaktoren zu kennen, die für andere Regionen der Schweiz hilfreich sein können beim Aufbau einer Umwelttaxiflotte. Fritz Gassmann, Forscher am PSI, zeigt auf, dass Umweltvorteile durch eingesparte CO2-Emissionen und Kosteneinsparungen für die Taxihalter Hand in Hand gehen. Im Rahmen der Studie wurden auch Taxi-Halter, -Fahrer und -Kunden befragt. 27% der Taxi-Halter gaben an, den Kauf eines umweltfreundlichen Erdgastaxis ernsthaft in Betracht zu ziehen, während dies für nur 13% keine Option ist. Fast 60% sind noch unsicher und wollen abwarten. Besonders positiv ist das Feedback von Taxikunden. Fast 90% finden Erdgastaxis eine gute Sache. Allerdings bemerken 90% nicht, dass sie in einem Erdgastaxi sitzen.
Gemäss Karl Rüedi, Delegierter des Verwaltungsrates der 33er Taxi AG, ist diese fehlende Wahrnehmung ein Kernproblem. Bis jetzt verzeichnet er nur einen Grosskunden, der bewusst Erdgastaxis bestellt. Er konstatiert, dass von ca. 25'000 Bestellanrufen nur gerade 20-30 Personen Erdgastaxis explizit bestellen. Es gibt daher ein grosses Aufholpotential für Private, Verwaltung und Firmen, sich bei der Taxiwahl umweltfreundlich zu zeigen. Das ist auch nötig, damit sich die Taxihalter weiterhin für das Projekt einsetzen.
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