Basel erhält eigenen Referenzpegel für die Rheinschiffahrt
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Mehr Sicherheit in der Rheinschifffahrt: Ab heute Dienstag 9. Januar 2007 gelten für die Internationale Rheinschifffahrt bezüglich Wassertiefe in der Schifffahrtsrinne nicht mehr die Messresultate des Pegels Rheinfelden sondern diejenigen des aufgerüsteten Pegels Basel-Rheinhalle. Der Pegel Basel-Rheinhalle liefert aus Distanz- und anderen Gründen viel genauere Messdaten als der bisherige in Rheinfelden. Er befindet sich rund 200 Meter oberhalb der Eisenbahnbrücke (neben der Schwarzwaldbrücke) und nimmt Radarmessungen und pneumatische Messungen vor.
In der im Rahmen der Störfallverordnung durchgeführten "Risikoermittlung Rhein" sind unter anderem Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit in der Rheinschifffahrt verlangt worden, darunter auch die Schaffung eines neuen Referenzpegels. Eine Arbeitsgruppe der zuständigen Behörden nahm sich der Sache an und kam zum Schluss, dass der bestehende Pegel Basel-Rheinhalle die Anforderungen für die Rheinschifffahrt am besten erfüllt und lediglich aufgerüstet werden müsste. Die Aufrüstung ist erfolgt und nach erfolgreicher Testphase werden die Messwerte des Pegels Basel-Rheinhalle ab heute Dienstag, 9. Januar 2007, in der Revierzentrale Basel und an der Schleuse Birsfelden angezeigt – anstelle der Messwerte aus Rheinfelden.
Wegen der Mittleren Rheinbrücke und der engen Kurven des Rheinknies sind die Berg- und Talfahrten durch Basel nautisch sehr anspruchsvoll. Es braucht präzise Angaben für die Abschätzung der Durchfahrtshöhen und der Wassertiefen. Beim bisher gültigen Pegel Rheinfelden war ein nicht zu unterschätzendes Fehlerpotential in Kauf zu nehmen. Dies aus drei Gründen: Distanz zur Mittleren Rheinbrücke in Basel von beachtlichen 18.5 Kilometern, dazwischen zwei den Abfluss beeinflussende Wasserkraftwerke, unberücksichtigte Zuflüsse der Ergolz und Birs. Die zeitliche Verzögerung des Abflusses zwischen Rheinfelden und Basel beläuft sich je nach Pegelstand und Strömungsgeschwindigkeit auf fünfzig bis siebzig Minuten. Mit dem neuen Pegel Basel-Rheinhalle können diese Ungenauigkeiten vermieden werden.
Der Pegel Basel-Rheinhalle liegt rund 200 Meter oberhalb der Eisenbahnbrücke, neben der Schwarzwaldbrücke, gegenüber der Birsmündung. Er besteht seit über zehn Jahren, ist nun aber umfassend aufgerüstet worden. Die Ausrüstung der Station besteht aus zwei Messsystemen, nämlich einer Radarmessung der Abteilung Hydrologie im Bundesamt für Umwelt (BAFU) und einer pneumatischen Messung, die von den Electricité de France betrieben wird. Die jeweiligen Messsignale werden ausgetauscht und können allen Benutzern zur Verfügung gestellt werden. Die Messwerte sind auch von der Bevölkerung unter der Internet-Adresse www.portofbasel.ch abrufbar.
Die heutige Inbetriebnahme des neuen Pegels Basel-Rheinhalle ist auch wegen baulicher Massnahmen in Rheinfelden von Vorteil. In Rheinfelden wird in diesem Jahr mit dem Neubau des Kraftwerks begonnen. Diese Arbeiten werden bis zum Jahre 2011 dauern. Während dieser Zeit ist die Messstation in Rheinfelden vom fliessenden Wasser abgeschnitten. Eine provisorische Messstation beim Rathaus Rheinfelden (oberhalb der Brücke) soll diese Zeit überbrücken helfen, wird aber nicht genauere Messdaten für Basel liefern. Der alte Pegel Rheinfelden wird nach Abschluss der Neubauarbeiten im Jahre 2011 wieder eingerichtet werden, aber für Basel nicht mehr massgebend sein.
Der Pegel Basel-Rheinhalle (Rhein-Kilometer 164.27) ist ein Gemeinschaftsprojekt der Rheinschiffahrtsdirektion Basel (RSD), des Tiefbauamtes Basel-Stadt (TBA), der Abteilung Hydrologie im Bundesamt für Umwelt (BAFU) und des Bundesamtes für Verkehr (BAV) in Abstimmung mit Electricité de France (EDF) sowie dem Regierungspräsidium Freiburg, Referat 57, Wasserstrassen.
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