Luzernerring: „Tag des offenen Tunnels“ – Eröffnung am 2. Juni
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Heute Samstag 31. Mai 2008 konnte im Rahmen des „Tages des offenen Tunnels Luzernerring“ das 650 Meter lange Verbindungsstück zwischen äusserem Cityring und Stammlinie der Nordtangente von der Bevölkerung zwischen 11.00 und 17.00 Uhr besichtigt werden. Der Tunnel wird am kommenden Montag 2. Juni 2008 um 08.00 Uhr dem Verkehr übergeben. Um die Eröffnung noch vor Beginn der Euro 08 zu ermöglichen wurde die Bauzeit um rund drei Monate verkürzt.
Der Tunnel Luzernerring ist das letzte Teilstück der Nordtangente-Autobahn. Mit seiner Inbetriebnahme am Montag, 2. Juni, 08.00 Uhr, wird die gesamte Nordtangente nach über 14jähriger Bauzeit in Betrieb sein. Der Tunnel Luzernerring ist die Verbindungsstrecke zwischen äusserem Cityring und Stammlinie der Nordtangente unter der Voltastrasse. Mit der Eröffnung des Tunnels Luzernerring wird insbesondere das St. Johann, aber auch das Kannenfeldquartier markant vom Durchgangsverkehr entlastet.
Mit der Eröffnung der gesamten Stammlinie der Nordtangente von der Osttangente bis zum französischen Autobahnzoll ist es seit Mitte letzten Jahres insbesondere gelungen, den Transit-Schwerverkehr von und nach Frankreich zu kanalisieren. Noch keine Entlastung erfuhr das St. Johannquartier vom Durchgangsverkehr aus Richtung äusserem Cityring, also vom Luzernerring und Wasgenring her. Dies wird sich mit der Eröffnung des Tunnels Luzernerring am 2. Juni ändern. Auch das Kannenfeldquartier wird von der Verkehrsentlastung profitieren. Nach der Euro 08 wird es bis zum Herbst zwar noch zu einzelnen nächtlichen Sperrungen des Tunnels Luzernerring kommen – wegen der letzten zu treffenden Vorkehrungen im Bereich der komplizierten Elektromechanik und deren Verknüpfung mit dem Gesamtsystem der Nordtangente-Autobahn. Die vorgeschriebenen Sicherheitsstandards werden aber selbstverständlich ab Eröffnung voll eingehalten.
An der Offiziellen Feier vom Samstag erklärte Regierungsrätin Barbara Schneider, Vorstehe¬rin des Baudepartementes Basel-Stadt, die Nordtangente gehe auf das Jahr 1963 zurück. In diesem Jahr sei zwischen der französischen Botschaft und dem Eidgenössischen Departement für Auswärtiges in einer Vereinbarung festgehalten worden, dass die französischen und die schweizerischen Autobahnen im Bereich der Flughafenstrasse /Neudorfstrasse zusammenzuschliessen seien. Die Planungsprozesse und die politischen Auseinanderset¬zungen um diese Stadtautobahn erforderten in der Folge viel Zeit – und gipfelten in zwei Volksabstimmungen in den Jahren 1981 und 1986, die zugunsten dieses Grossprojekts ausfielen. Damit war die politische Legitimation auch auf kantonaler Ebene gegeben, was sich auch auf den speditiven Bauverlauf günstig auswirkte.
Gemäss baslerischer Tradition bei grossen Bauwerken erhielt die Bevölkerung zwei Tage vor der Inbetriebnahme die Gelegenheit, den 650 Meter langen Tunnel Luzernerring zu Fuss zu besichtigen: Am „Tag des offenen Tunnels Luzernerring“ bestand die Gelegenheit, in einer Art Kinoatmosphäre die Entstehung des Tunnels Luzernerring auch „mitzuerleben“. Als kleines Dankeschön an die Bevölkerung, insbesondere an die baulärmgeplagte Anwohnerschaft, gab’s Gratisverpflegung.
Der Bau des Tunnels Luzernerring stellte für alle am Bau Beteiligten eine grosse Herausforderung dar. Die Rahmenbedingungen hätten kaum schwieriger sein können: Der Tunnel musste in bergmännischer Weise im Grundwasser und in sehr geringer Tiefe – zum Teil nur drei Meter unter der Oberfläche - unter dem Bahnhof St. Johann, den Bahnhofgleisen der französischen Staatsbahnen SNCF und unter der Luzernerringbrücke erstellt werden. Dies in Lockergestein, wie im Oberrheingraben üblich, und erst noch im Grundwasserbereich. Diese Aufgabe konnte nur mit hochqualifizierten und erfahrenen Baufachleuten und mit modernster Technik bewältigt werden. Ein Beispiel: An über 70 Stellen im Tunnel wurden jede Stunde elektronisch die Bewegungen von Boden und Baukörper erfasst. Auf diese Weise konnten grössere Senkungen sofort erkannt und bei Bedarf unverzüglich Gegenmassnahmen ergriffen werden. Auch der grösste (sicherheits-)technische Aufwand darf aber nicht vergessen lassen, dass der Tunnel Luzernerring, wie auch die übrige Nordtangente-Autobahn, das Werk von Spezialisten ist, die dem Boden Meter um Meter abrangen. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass sich keine grösseren Unfälle während des Baus ereignet haben.
Trotz wesentlich höheren Anforderungen des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) an die Sicherheitsstandards – dies aufgrund von Tunnelunfällen in der Schweiz und im Ausland - ist es gelungen, den Kostenrahmen für den Tunnel Luzernerring über rund 100 Mio. Franken einzuhalten. Die Gesamtkosten der Nordtangente belaufen sich auf rund 1,5 Mrd. Franken; davon übernimmt 65 Prozent der Bund.
Rechtzeitig vor Beginn der Euro 08 und damit zeitlich mit dem Tunnel Luzernerring wird auch der neue Kreisel Flughafenstrasse/Luzernerring in Betrieb genommen. Auf der Lokalstrassenebene werden die Hauptarbeiten bis Ende 2009 ausgeführt sein. Ebenso die verschiedenen von privater Seite zu erstellenden Hochbauten im Bereich Volta Mitte, Zentrum und West, wo über 300 Wohnungen sowie Gewerbe- und Ladenflächen geschaffen werden – auch für ein neues Quartierzentrum. Das erklärte Ziel, zwischen dem Bau der Nordtangente und dem Bau neuer Hochbauten keine unnötige Zeit verstreichen zu lassen, kann somit voll erreicht werden. Begonnen hat in der Zwischenzeit auch die Renovation der alten Wohnbauten im Bereich der Voltastrasse.
Die neu gestaltete Voltamatte wird bis 2010 verwirklicht sein und mit dem ebenfalls umgestalteten Voltaplatz und dem Campus Novartis ein Stück neue Stadt bilden. Bis Ende 2009 werden die Hafenfirmen aus dem Hafen St. Johann ausgezogen sein. Sie weichen dem Campus Novartis, der ETH Zürich, der Universität Basel, dem Friedrich Miescher-Institut und einer öffentlichen Fussgänger- und Veloverbindung nach Huningue, bis zur neuen Velo- und Fussgängerpasserelle Huningue – Weil/Friedlingen. Als flankierende Massnahme zur Nordtangente sollen ab 2010 auch der Luzerner- und der Wasgenring vor allem zugunsten des Bus- und Veloverkehrs sowie der Baumpflanzungen umgestaltet werden.
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