Einsatz von Insektengift gegen Buchsbaumraupen im Kannenfeldpark
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Der Einsatz von Insektiziden im Kannenfeldpark zur Bekämpfung der Buchsbaumraupe hat Fragen aufgeworfen. Die Stadtgärtnerei hat die Einsätze gestoppt und überprüft die Anwendung der Insektizide.
Die Stadtgärtnerei setzt zurzeit an ausgewählten Orten in der Stadt ein Insektizid gegen die Raupe des Buchsbaumzünsleres ein. Beim Buchsbaumzünsler handelt es sich um ein eingeschlepptes Insekt, das in kürzester Zeit ganze Buchsbäume kahl frisst. Erstmals sind Buchsbaumzünsler vor zwei Jahren auf dem Friedhof am Hörnli aufgetreten. Es ist bis heute nicht bekannt, ob genügend natürliche Feinde vorhanden sind, welche die Zünslerattacke abwehren können. Um den Verlust wertvoller Buchsbäume und Hecken, vorab in den historischen Parkanlagen und auf den Friedhöfen, zu verhindern, ist der Einsatz von Insektiziden bis auf weiteres nicht zu vermeiden.
Die Stadtgärtnerei ist grundsätzlich sehr zurückhaltend mit dem Einsatz von Insektiziden und setzt nun seit Jahren erstmals wieder solche ein. Dabei stützt sich die Stadtgärtnerei auf im Handel erhältliche und in der Schweiz zugelassene Produkte und lässt sich vom Fachhandel beraten. Aufgrund eines Hinweises aus der Bevölkerung wurde festgestellt, dass ein zurzeit angewendetes Produkt im europäischen Raum nicht zugelassen sei und die Mitarbeitenden der Stadtgärtnerei unzureichend geschützt seien. Aufgrund dieses Hinweises hat die Stadt¬gärtnerei die Arbeiten sofort unterbrochen. Nun werden das verwendete Produkt, die Einsatzgebiete und die Anwendungstechnik überprüft und nötigenfalls Anpassungen vorgenommen.
Die aktuelle Befallssituation stellt für die Stadtgärtnerei eine ausserordentliche Herausforderung dar. Der Einsatz von Insektiziden in den Parkanlagen erfolgt, um den Verlust der zur einheimischen Vegetation gehörenden Bäume und Sträucher nicht tatenlos hinzunehmen. Die Stadtgärtnerei geht dennoch davon aus, dass erhebliche Buchsbestände nicht geschützt werden können und dem Insektenbefall zum Opfer fallen werden.
Um das epidemieartige Auftreten des Buchsbaumzünslers besser zu verstehen, steht die Stadtgärtnerei mit der Fachabteilung für Natur, Landschaft, Umwelt (NLU) der Uni Basel und mit dem landwirtschaftlichen Technologiezentrum Baden-Württemberg in Stuttgart im Kontakt. Das wissenschaftliche Forschungsprojekt versucht einerseits, mit Sexuallockstoff-Fallen die Vermehrung der Schädlinge zu bremsen, und andererseits die natürlichen Fressfeinde zu fördern. Die Stadtgärtnerei setzt alles daran, negative Begleiterscheinungen eines Insektizideinsatzes so gering wie möglich zu halten und wird über die weiteren Schritte und Erkenntnisse informieren.
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