Arten- und Sortenvielfalt der Stadtbäume als Strategie für die Zukunft
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Bei der Wahl der Bäume setzt die Stadtgärtnerei auf eine grosse Arten- und Sortenvielfalt und wappnet sich so für den Klimawandel und vor bekannten und noch unbekannten Schädlingen. Eine hohe Artenzahl reduziert die Schäden durch den Klimawandel sowie das Risiko eines Massenbefalls durch Schädlinge. Sie ist die Basis für einen vitalen Baumbestand.
Die 25'454 bei der Stadtgärtnerei registrierten Bäume gehören 395 unterschiedlichen Arten an. Alleine der Baumbestand des Kannenfeldparks mit 776 Bäumen unterteilt sich in 25 Familien, 53 Gattungen und 179 Arten. So gedeihen zum Beispiel im Kannenfeldpark 35 Ahornarten, 26 Eichenarten, 8 Nussbaumarten und 11 Eschenarten. Diese Durchmischung bringt den Vorteil, dass bekannte oder potentielle Schädlinge oder das Klima nicht den ganzen Baumbestand eines Parks oder einer Allee gefährden. Ein neuer „Gehölzführer“ der Stadtgärtnerei zeigt auf einem Rundgang durch den Park 62 dieser Bäume.
Durch die Globalisierung ändern sich die Bedrohungen für unsere Bäume laufend. So trat beispielsweise die Rosskastanienminiermotte 1984 erstmals in Mazedonien auf. 1998 wurde sie dann in der Schweiz das erste Mal beobachtet. Während sie die Gemeine Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) stark angreift und die Blätter bereits im Sommer dürr werden lässt, kann dieser Schädling der Rotblühenden Rosskastanie (Aeschulus x carnea) kaum etwas anhaben. Ein weiteres Beispiel ist das Eschentriebsterben: Ein Pilz namens Falsches Weisses Stengelbecherchen (Hymenoscyphus pseudoalbidus) befällt die Triebe junger und alter Eschen und bringt sie zum Absterben. Der stark geschwächte Baum ist somit für weitere Schädlinge besonders anfällig. Dieser Schädling trat erstmals vor 3 Jahren in der Schweiz auf, jedoch ist seit diesem Jahr seine Verbreitung in Basel massiv. Während die einheimischen Eschen stark befallen sind, scheinen Blumeneschen resistent zu sein.
Die Strategie der Stadtgärtnerei setzt auf eine grosse Baumartenvielfalt. Ihre Baumspezialisten, welche auf den Schutz und die Pflege von Bäumen im Siedlungsbereich spezialisiert sind, sind global vernetzt und beobachten aufkeimende Krankheiten. Sie analysieren die Schädlinge und wählen bei Neupflanzungen Bäume, die nicht anfällig oder bereits resistent sind. Dabei kommt es immer auf eine ausgewogene Mischung an, denn während ein Baum weit über hundert Jahre alt werden kann, verkürzen sich die Zeitabstände aufkommender Krankheiten laufend. Die Baumspezialisten berücksichtigen auch die Klimaveränderungen. Das Geheimnis eines vitalen Baumbestandes in der Stadt liegt in einer grossen Baumartenvielfalt.
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